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Leoniden im SO36: Eingeschlagen wie Meteoriten

Leoniden im SO36 Das Spektakel des Jahres Picky Magazine Pickymagazine Blond Live Konzert Musik Indie Newcomer Blog Online Indie Rock Bericht Kids People

Nachdem ich mich mittlerweile seit ungefähr acht Wochen regelmäßig von Djamin auf Instagram anschreien lasse, dachte ich mir, es wird langsam mal Zeit, die Leoniden auch live zu sehen. Gleich vorweg: Das war seit dem Döner mit extra Knoblauchsauce die beste Entscheidung seit langem, denn das Konzert war unfassbar gut! Und damit meine ich unfassbar gut! Der krasseste Gig des Jahres!

Hier die Hardfacts: Die Leoniden haben im ausverkauften SO36 in Berlin gespielt, einem relativ großen Konzertsaal, in den so gefühlt um die 800 Leute gepasst haben. Vorband waren meine drei Lieblinge von Blond, die ich schon letztes Jahr interviewt hatte. Im bunt gemischten Publikum waren von 9 bis 99 Jahren eigentlich alle Altersklassen vertreten. Hatte ich so auch lange nicht mehr. Was ich aber sofort gespürt habe, war die positive Energie und familiäre Stimmung, die im Publikum geherrscht hat. Fast schon wie eine kleine Familie. Außerdem hatten die Leute Bock, richtig Bock! Die Luft hat richtig geknistert.

Die Leoniden kommen auf die Bühne

Nach dem Auftritt von Blond, gab es wie immer das obligatorische, hektische Rumgeschiebe von Equipment und Instrumenten auf der Bühne. Pipi-Pause, neues Bier, sich an den alten Platz schieben. Dann wurde es kurz dunkel und als die Lichter wieder angingen war es endlich so weit: Die Leoniden standen auf der Bühne! Boom! Und wie sie auf der Bühne standen! Stecker rein, vier Schläge mit den Drumsticks und Attacke. Senkrechtstarter. 

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Djamin und ein extrem glücklicher Tim

Bisher dachte ich immer, dass B.B. King der einzige Mensch war, der Musik wirklich fühlen kann (google den mal, dann weißt du was ich meine), doch dann sah ich die Leoniden live. Insbesondere den Gitarristen. Habe glaub ich noch nie jemanden gesehen, der so wunderschön die Kontrolle über seine motorischen Fähigkeiten verlieren kann. Mal war die Gitarre auf dem Rücken, dann quer über dem Kopf, dann dachte ich er ist nach hinten gestolpert, plötzlich taucht er anderer Stelle schmatzend wieder auf. Hammer! Weiter rechts sehe ich Djamin entweder Shaker durch die Gegend werfen oder die Scheiße aus dem Percussion-Set prügeln. So feierbar die Truppe! 🙂

Wäre ich taub gewesen, hätte ich beim Konzert nur durchs zusehen allein, mindestens genau so viel Spaß gehabt! Die Performance, inklusiver selbstironischer Ansagen von Jakob waren on point, authentisch und sympathisch. Ich habe einfach gespürt, dass sich die Jungs so richtig den Arsch aufgerissen haben, wie Recycling-Klopapier.

Nach den ersten drei oder vier Songs haben die Leoniden dann etwas ruhiger gemacht, wie keine WG-Party nach 22:00 Uhr jemals. Dramaturgisch gesehen, war das die richtige Entscheidung, den so konnte ich als Zuschauer mal kurz durchatmen. Mit ruhiger machen meine ich übrigens, dass Djamin nur drei mal pro Song das Instrument wechselt und nicht fünf mal! In der kurzen Pause hat sich dann der Transpirant vor mich geschoben. Plötzlich war also ein Geruch aus Zwiebelsuppe und Rosenkohl mit im Spiel. In dem Moment war mir das aber vollkommen egal. Wir waren halt alle so on fire und mit Herzen dabei, dass es mir zeitweise echt schon peinlich war, mein Handy zum filmen rauszuholen.

Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo eine Leoniden-Zugabe her

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Bruder Jakob und Moi

Extrem witzig: Bei einem Song sollten wir als Publikum im Takt mitklatschen und wie das bei dem unmusikalischen Pöbel eben so ist, verstehen die nicht mal einen simplen 4/4-Takt. Anstatt also so eine asynchrone, unrhythmische Performance abzuliefern, bei der sich alle dann unwohl fühlen, haben die Leoniden einfach so lange gestoppt und wieder von vorne angefangen, bis dann endlich alle den Rhythmus im Ohr hatten. Bisher die einzige Band, bei der ich das jemals auf einem Konzert beobachten konnte. Probs dafür.

Gegen Ende kamen dann wie erwartet die Highlights People und Kids. Dass es eine Zugabe geben würde, war natürlich klar. Dass die Zugabe aber noch eine Schippe drauf legen würde, hat dann selbst mir die Socken ausgezogen.

Mit dem Billie Jean Mash-Up haben sie die Leoniden dann vielleicht doch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, weil Michael Jackson schon noch mal eine andere Sicherheitsfreigabe hat. Doch zu dem Zeitpunkt war das vollkommen egal, weil wir alle die Leoniden aufgefangen hätten. Jeden einzelnen von ihnen. Promise. 🙂

Nach dem Konzert gab es dann sogar noch die Chance auf ein Meet & Greet, was mich bei der Konzertgröße schon überrascht hat. Anyways, Ich musste natürlich ein Foto mit Djamin und Jakob machen, alles andere wäre inakzeptabel gewesen! 🙂

Also Freunde, das Fazit: Die Leoniden haben das SO36 wirklich abgerissen! Dann wieder zusammengebaut und nochmal abgerissen. Ein unfassbar unterhaltendes und einnehmendes Konzert! Die Jungs haben wirklich alles gegeben, ohne Rücksicht auf Verluste, und diese Energie ist wahrlich spürbar gewesen. Ohne zu übertreiben, war der schönste Moment des ganzen Abends der letzte Refrain von Kids, als wirklich alle ausgerastet sind. Der ganze Konzertsaal hat gewackelt. Davon werde ich definitiv noch meinen Enkelkindern erzählen. No Joke.

Leoniden, bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter! <3

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Hier sieht man die Abrissarbeiten am SO36. Ausgeführt von der Leoniden AG

Übrigens kannst du dir hier noch ein Diffus-Interview mit Salwa zum aktuellen Album Again anschauen:

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