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#Hashtags, Vol. 1 mit Blond

Pickymagazine Blond bewertet

Wir schreiben das Jahr 2018. Die Erde ist bevölkert von einer Spezies, die im Besitz einer bahnbrechenden Technologie ist. Die Rede ist vom Internet. Optimisten würden jetzt davon ausgehen, dass dieses Internet, welches alles mit allem verbindet dafür sorgt, dass Wissen und Informationen ausgetauscht werden. Realisten müssen an dieser Stelle nur müde lächeln und öffnen die Instagram-App. Sie halten den Feed in die Kamera und man sieht: Nackte, wackelnde Ärsche, tättowierte Rotzlöffel, die Drogenkonsum romantisieren, irgendwo dazwischen ein Hund der gegen eine Scheibe läuft und ein extrem langweiliges Müsli, was mit tiefgefrorenen Himbeeren „gepimpt“ wurde.

Zwischen all diesem Mist, gibt es dennoch einige wenige Menschen, die mit qualitativen Inhalten gegen diese Verblödung der Gesellschaft ankämpfen. Picky-Tim ist einer davon. Als Qualitätsjournalist und Experte für nicht ganz so ernst gemeinte Selbst-Beschreibungen, ist er immer auf der Suche nach anderen erleuchteten Wesen. Dieses Mal fand er sie in den Bandmitgliedern von Blond. Die zwei Mädels und Johann sind eine Indie-Rock-Band aus Chemnitz, die mit deutsch-englischen Liedern und einem extrem witzigen Bühnenprogramm den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, ohne dabei Snapchat-Filter zu benutzen. Hut ab dafür.

Pickymagazine traf die drei Musiker und gab ihnen Hashtags vor, zu denen sie jeweils eine eigene Meinung abgeben konnten/mussten (Eigene Meinung Definition: Das, was du persönlich denkst, nicht deine Eltern, nicht deine Freunde, nicht die Gesellschaft). Themen waren unter anderem #Techno, #Sneakermessen und #YungHurn, also Dinge, die unsere Welt in ihrem Innersten zusammenhalten.

Genug Ironie und Geschimpfe, jetzt spricht Blond. Viel Spaß beim lesen! 🙂

#BrunoMars

Johann: Boah ne. Gar nicht meine Musik. Aber er ist ein guter Musiker und außerdem soll er ganz klein und süß sein.

Lotta: Alter und er kann tanzen. Also wirklich… (guckt verträumt an die Decke)

Nina: Ist nicht Johanns Musik, aber die Lotta und ich lieben den, deshalb muss der Johann sich gezwungenermaßen damit beschäftigen. Wir sind da eingestiegen, seid wir 14 sind. So mit The Lazy Song und Billionaire.

Johann: Ja ok, das ist aber ein geiler Song, da ist ja auch Travie McCoy mit dabei.

Lotta: Jedes Lied ist einfach ein Hit. Du kannst eine Party veranstalten, auf der nur Bruno Mars Lieder laufen und es ist eine geile Party.

#Videospiele 

Nina: Also wir hatten ganz lange keinen Fernseher, deswegen bin ich damit nicht so richtig in Kontakt gekommen. Wir hatten dann später mal, als wir unseren alten ersten Laptop hatten, so eine ganz verpixelte Version von Tomb Raider. Die haben wir dann wie so zwei Gestörte jeden Tag gezockt. Wir waren das halt nicht gewöhnt. (lacht)

Johann: Ich hab früher  sehr gerne GTA San Andreas gespielt, aber immer in der russischen gecrackten Version.

Nina: Der Johann konnte alle Cheats von GTA auswendig. Wir haben gezockt und der Johann hat dann immer so gefragt: Was braucht ihr gerade? Und hat dann so irgendwas eingegeben und dann kam da so ein Flugzeug plötzlich.

Nina: Mir fällt gerade ein, ich hab einmal mit Freunden  FIFA gespielt und es war unfassbar, wie schlecht ich damit umgehen konnte. Am Ende lag mein Torwart hinter dem Tor, zusammengerollt und kam da auch nicht mehr raus. Der ist einfach hinter das Tor gehüpft und kam dann nicht mehr raus. Ich wusste nicht, dass das geht und alle anderen im Raum waren auch der Meinung, dass das eigentlich nicht möglich ist.

Johann: Es gab auch mal ein Blond-Videospiel. Ich weiß aber nicht mehr, ob das noch auf dem Blog ist.

Lotta: Da kommen wir immer so auf die Bühne und man schießt uns mit Schlüpfern ab.

Nina: Ja genau, man kann Unterwäsche werfen und wenn man sich freigespielt hat, dann konnte man unser Musikvideo angucken. Aber das ist momentan leider nicht mehr auf der Webseite.

#Sneakermessen

Nina: Hört sich nach einer schrecklichen Veranstaltung an, wo ich auf jeden Fall niemals in meinem Leben hingehen würde.

Johann: Nur als Influencer würden wir dahin gehen!

Nina: Ich finde es richtig komisch, wie die Leute gerade auf ihre Sneaker abfahren und sich dann auch so erniedrigen und an ihrem Finger lecken und dann Dreckspuren von ihrem Schuh putzen. Ich finde das irgendwie voll peinlich. Schuhe sehen doch viel cooler aus, wenn sie getragen sind, oder nicht? ich meine, Schuhe sind halt am Fuß und du läufst damit durch die Gegend. Die werden dann eben irgendwann dreckig. Also ich finde diesen Sneakerhype ziemlich uncool.

Lotta: Also zumindest trägt man selber Turnschuhe, aber es ist halt nicht so, dass man sich nachts einen Wecker stellt, um die Limitied Edition von irgendwelchen Yeezys zu erwischen.

Nina: Die sehen halt auch einfach beschissen aus. Wie Pferdefüße. Die Leute sind einfach verblendet. Die begreifen es nicht.

Lotta: Ja gut, aber am Ende ist es auch gar nicht so schlimm. Ich meine, jeder interessiert sich für was anderes. Manche halt für Schuhe.

Nina: Also wenn ich so auf Instagram sehe, wie manche Schuhe heißen, dann denke ich mir, diesen Namen habe ich noch nie gehört. Puma XC-1r, ist das ein Auto? Das ist wirklich wie eine Parallelwelt. Nichts für mich, nö.

#Horoskope

Johann: Boah, ich liebe Horoskope!

Nina: Ich finde Horoskope auch ziemlich cool, aber es gibt nur das eine wirklich wahre Horoskop und das ist einmal monatlich im Stadtmagazin in Chemnitz. Im 371-Stadtmagazin! Ich bin auch der Meinung, dass alles, was in diesem Horoskop steht auch immer voll zutrifft. Und zwar auf alle Leute.

Johann: Ja, weil die das immer so geschickt formulieren!

Nina: Man, nimm mir nicht den Zauber. Auf jeden Fall lese ich dann meins, dann das von der Lotta und dann das von Johann und dann denke ich: „Oh das stimmt ja alles.“ So zum Beispiel: Euer Album geht auf Platz eins. (Zwinker, Zwinker)

Lotta: Ich kenne ja auch die Leute die dafür schreiben und ich vermute, dass die mittlerweile wissen, wer das Horoskop gerne liest und daher ein bisschen auf die Leute abstimmen.

Picky Tim: Wirklich jetzt?

Lotta: Keine Ahnung, das wäre so meine Erklärung. Manchmal war das echt gestört, wie zutreffend das war! Da stand dann sowas wie „Und reparier mal dein Fahrrad“ und dann war dein Fahrrad halt wirklich kaputt.

Johann: Ja ich Chemnitz hat halt jeder ein kaputtes Fahrrad! (lacht)

Lotta & Nina: Nimm uns nicht den Zauber Johann!!!

#Techno

Nina: Also ich bin jetzt kein Techno-Hasser, aber ich würde auch nicht sagen, dass ich Techno liebe. Ich finde Techno manchmal okay. Ich verscherz mir das jetzt wahrscheinlich gerade mit der halben Welt, aber man ist so für sich irgendwie. Mir fehlt auch irgendwie Gesang. Also klar, dass ist so total detaillierte Musik und du hörst dich rein und bist dann so im Sog und das versteh ich auch voll. Aber ich finde es auch geil, wenn man mal ordentlich mitsingt und mit einer Gruppe da steht. Ich hab das Gefühl beim Techno flippt man nicht aus, sondern man ist so für sich. Ist halt nicht so interessant für mich.

Johann: Genau so hab ich auch ewig gedacht, aber irgendwann hab ich dann durch einen Kumpel Techno kennen und lieben gelernt und irgendwie feier ich das mittlerweile echt ab. Aber ich könnte jetzt nicht jedes Wochenende auf eine Techno-Party gehen. Das wäre dann auch too much.

Lotta: So geht es mir halt auch. Ich bin eben ein Mensch, der sich gerne unterhält auf Parties. Dann war ich mal auf einer Techno-Party und hab auch gemerkt, wie das den Leuten auch auf den Sack ging. Also wenn du die so anspricht, reagieren die genervt, so von wegen „Alter, ich war grad im Flow“. Und wenn es einem nicht gefällt, kommt dann immer „Du checkst es halt nicht“. Also dass es immer so verstanden wird als, das muss man verstehen. Das ist ja bei anderen Musikrichtungen auch so. Wenn du Hip Hop nicht magst, dann magst du es halt einfach nicht. Nicht, weil du es nicht verstehst, sondern einfach weil du es nicht magst.

Nina: Also wo ich Techno schön finde, ist so auf Raves und Open Airs. So ein bisschen in der Sonne tanzen, auf dem Melt oder so.

#YungHurn

Johann: Ich glaube, so von Interviews die ich mir angehört habe, ist das ein sehr netter Typ. Ich kann nur mit der Musik gar nichts anfangen. Und er hat eine sehr angenehme Stimme, wenn er redet.

Nina: Da spalten sich auch die Meinungen innerhalb der Band. Ich bin ein großer Fan, ich glaub Lotta ist da so in der Mitte und Johann mag seine Musik halt gar nicht.

Johann: Cloud-Rap ist halt auch einfach so ein Genre, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann.

Nina: Das ist irgendwie der neue Punk. Yung Hurn ist der Typ, wo alle Erwachsenen sagen: „Check ich überhaupt nicht, warum hört man sich sowas an“ und das ist halt einfach wichtig, dass es so jemanden gibt.

Lotta: Ja, das stimmt, obwohl ich mir jetzt seine Musik nie privat anmachen würde. Es gibt halt Lieder die sind richtig schön und manche eben nicht. So Love Hotel Band oder sowas, das geht noch. Aber als Kunstprojekt gesehen, finde ich das richtig geil.

#Coversongs

Nina: Ja ich bin ein großer Fan von Cover-Songs und ich finde eigentlich, dass viel mehr Bands covern sollten. Da kommt man mal aus seiner Komfort-Zone raus. Es ist halt interessant, wie man sich da ausprobieren kann. Was man dann vielleicht für Ideen hat, die man sonst nie gehabt hätte und deswegen finde ich covern sehr wichtig.

Lotta: Ist auch eine Spezialität von uns 😉

Picky Tim: Was für Cover habt ihr so auf Lager?

Nina: Also wir haben American Boy, Nicki Minaj, Swalla von Jason Derulo , Miley Cyrus, Avril Lavigne. Alles mögliche! Im Atomino in Chemnitz gibt es so eine Veranstaltung, die heißt Mania, da gibt es an Weihnachten immer so einen Abend, wo ganz viele Chemnitzer Bands zu einem Thema covern. One Hit Wonder, Beastie Boys, tote Künstler. Ja, und da haben wir auch immer mitgemacht und ganz viel gecovert.

Die Cover-Songs gibt es leider nur live, die eigenen Songs von Blond kannst du dir aber natürlich hier anhören:

Außerdem gibt es hier noch das Musikvideo zu Spinaci, der wahrscheinlich bekannteste Song von Blond:

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