Cinemagraph aus Mannheim melden sich mit neuer, fetziger Single Smiling Face zurück! Mit dazu serviert das Quartett noch ein dampfendes 90-Musikvideo!
Erst vor einigen Monaten durfte ich das sexy Quartett in Berlin live erleben, da drückt die Truppe schon die nächste Rakete ins Rohr. Und die heißt Smiling Face. Anders als dem Titel nach zu urteilen, kommt die Musik dieses Mal etwas melancholischer daher – Klingt dabei aber trotzdem so schön nach Cinemagraph, wie ein Song eben nach dieser Band klingen kann.
Das Intro macht ein leicht halliges Gitarren-Riff, dann kommt die Melodie darüber. Drums und Bass betreten die Kommando-Brücke und das Raumschiff hebt ab. Als nächstes betritt Captain Gesang den Raum und wir fliegen durch das Indie-Wurmloch. Wunderbar. Ich fühle mich leicht an Songs aus dem Post-Punk und Indie-Bereich von vor 10 Jahren erinnert. Der Chorus-Effekt ist bei mir immer ein willkommener Gast und zeigt sich bei diesem Song von seiner besten Seite!
You misunderstood now
and I’m to blame
I wish that you put on your smiling face
all your values seem so out of place
Der Chorus (Der Refrain, nicht der Effekt) hat einen schönen Drive mit Power und erinnert von der Gesangsmelodie her, entfernt an Teenage Dream von Katy Perry. Live gespielt wäre spätestens jetzt der Moment gekommen, wo auch der letzte coole Hipster in der Ecke anfängt, mit den Knien mitzuwippen. Auch die leicht überzogene Ich rotz die Vocals mal ins Mikro-Attitude kommt ganz gut und unterstreicht den leicht grungigen Charakter von Smiling Face.
Besonders spannend ist der Song zu hören, wenn man die Information hinzufügt, dass Smiling Face nur das Flagship einer bald erscheinenden EP sein wird. Da macht mir das hören doch gleich doppelt Spaß! 🙂
Alles Happy-Hippie-Wassereis
Insgesamt haben Cinemagraph hier mal wieder saubere Arbeit geleistet. Smiling Face geht sofort ins Ohr und dreht noch einige Runden dort, bevor er dann im Langzeitgedächtnis geparkt wird. Dabei klingt er ganz klassisch nach dem, was man erwarten würde – ohne dabei langweilig zu sein. Ich persönlich finde es noch schön, dass die Band selbst diesen Song zwar als ihr „Sommer-Brett“ bezeichnen, dabei aber nicht auf die Happy-Hippie-Wassereis-Tube drücken, sondern eher auf die Happy-Hippie-Wassereis-Melancholie-Tube. Das ist tatsächlich ziemlich erfrischend.
Wie in der Einleitung schon verraten, liefern Cinemagraph dazu noch ein waschechtes Video, mit der altbekannten 90s-Ästhethik. Ich hatte zu diesem Trend ja bereits meine Meinung in einem Artikel geäußert. Schön, darin nochmal bestätigt zu werden! 🙂