MOJOS – Doobie Tapes (EP)

The Mojos - Doobie Tapes (EP) Picky Magazine

Die MOJOS sehen ein bisschen aus wie der Cast für die dritte Staffel von Stranger Things. Oder wenn Peter Parker und Rex Orange County ein Band gründen würden. 2017 in Berlin gegründet, sind die fünf Freunde ohne Timmy den Hund in Deutschland unterwegs und versuchen, dem Indie eine neue Form abzugewinnen. Ob sie das schaffen oder nicht, entscheidet nicht das Licht, sondern die omnipräsente Chefredaktion des Pickymagazines. *Shotgun-Ladegeräusch* Let’s Go.

Doobie Tapes ist die erste EP von den MOJOS und wird damit natürlich zum einen besonders unter die Lupe genommen, gleichzeitig aber nicht so hart bewertet, schließlich ist es schon eine Leistung nach einem Jahr bereits eine vier Songs starke EP zu droppen.

Hey You fängt gemütlich an und entwickelt sich dann zu einer Gute-Laune-Ska-Nummer. Gefällt mir ganz gut, denn man kann den Song bei dem Scheiß-Wetter ganz gut hören, um seine Stimmung etwas zu heben. Die Drums sind relativ klar zu hören, der Rest des Mixes ist aber irgendwie etwas daneben geraten, wie bei Günther Jauch. Wenn es in den Refrain geht, hätte ein bisschen mehr Bumms der Dynamik ganz gut getan. Sonst weiß ich als Hörer nicht, dass jetzt ein neuer Abschnitt beginnt. Da ist jedenfalls noch Luft nach oben, wie beim rülpsen. Trotzdem ist der Song als Opener der EP gut platziert.

The Mojos - Doobie Tapes (EP) Picky Magazine
Yappa Dappa Doobie Tapes – Das Cover

I Want You fängt ziemlich funkig an. Der Kopf nickt mit. Der Instrumental-Part bis zum Einsetzen der Vocals ist auch schön zu hören. Doch auch hier sind die Vocals etwas zu leise geraten und irgendwie nicht schön in den Mix gelegt. Der Song ist etwas eintönig, ein Solo oder ein B-Teil hätten die Sache noch etwas aufgepeppt. Leider nicht so ganz meins.

Halbzeit. Ein guter und ein semi-guter Song. Keep on Moving ist der dritte Song auf der EP hat deutliche Okta Logue Vibes. Ich höre auch ein wenig von The Fur Coats heraus. Schöne entspannte psychedelische Nummer. Zufall oder gewollt, dass der Song 4:20 lang ist? 😉 Der Chorus ist schön. Hier ist beim Mix auch tatsächlich ein dynamischer Druck vorhanden. Na endlich! Der Solo-Part nach dem ersten Chorus klingt angenehm und hebt sich gut vom Rest des Songs ab. Keep On Moving ist bisher mein Lieblingstrack auf der EP. Das Solo am Ende ist schön verzerrt und steigert sich immer weiter rein, während die Drums ruhig und laid-back bleiben.

My Baby (warum auch immer nur eine akustische Version) hat ziemlich melancholische Vibes. Gleichzeitig erinnert er mich anfangs auch einen generischen Radiosong aus den 2000ern. Sobald dann die Rhythmus-Sektion einsetzt, entfaltet sich jedoch die volle Wirkung des Songs. Hier ist der Mix komischerweise viel besser. Die Vocals sind viel klarer und deutlicher im Vordergrund zu hören. Die einzelnen Songabschnitte sind allerdings auch hier wieder nicht klar voneinander getrennt und lassen den Song so etwas eintönig wirken.

Die MOJOS sind auf alle Fälle fünf saubere Jungs mit Potenzial. Musikalische Skills sind vorhanden, textlich ist das auch nicht schlecht. Vielleicht beim nächsten Mal etwas mehr Budget für einen guten Mixer oder Master ausgeben? Dann knallt die Musik auch so, wie sie soll 😉 Doobie Tapes klingt wie der erste Output einer jungen Truppe, die sich noch ein wenig ausprobiert. Trotz einiger Ecken und Kanten ist die EP aber schon ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Am besten hören beim: Im Jugendzentrum ausrasten, mit dem Fahrrad durch die Nachbarschaft fahren
  • Favorite Track: Keep on Moving
  • Least Favorite Track: I Want You

MOJOS AUF SPOTIFY

Außerdem gibt es noch eine Live Performance von Peter Parker & Band:

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