
Violet haben mit Wilt eigentlich auf die Shoegaze-Scheibe gezielt, sind am Ende aber irgendwie im Neo-Grunge angekommen. Auch nicht schlecht! 😉
Wilt klingt für mich wie die Abspann-Musik von einem Film aus den 90ern, bei dem es um Drogen, dreckige Großstädte und den Tod eines Freundes des Protagonisten geht. Dass das ganze mir als Shoegaze verkauft wird, finde ich ehrlich gesagt etwas daneben. Violet klingen für mich nämlich viel eher nach mit ordentlich geschnittenen Fingernägeln gespieltem Grunge. Und das ist ein Kompliment!
Der Song vereint diese wütende, leere, krachend laute Grundstimmung des Grunge und presst ihn in die hipsterige, komplett schwarz tragende Shoegaze-Post-Rock-Passform. Dabei kommt dann eben sowas wie Wilt heraus. Weniger aggressiv, dafür etwas melodischer und gerichteter, überzeugt mich der Song mit einem kontrastreichen Programm. Während der Verse eher ruhiger und gesitteter ist, explodiert der Chorus dann in wunderschöner Form. Viel Reverb, Chorus und Distortion auf den Gitarren sorgen für den richtigen Energieschub und der rotzig, klare Gesang erledigt dann den Rest, und mich. Einfach ein toller Song, um die 90s zu feiern!
Wie können so zwei gegensätzliche Strömungen so gut miteinander harmonieren, fragst du? Keene Ahnung, frag Violet halt einfach mal selbst: