ok.danke.tschüss stellen in „Verrückt“ die wirklich wichtigen Fragen

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Nachdem die Mannheimer Band mit ihren bisher veröffentlichten drei Singles Vincent Van Gogh (Picky Tims Review dazu findet ihr hier), Rosie und Katertag bereits Lust auf mehr gemacht hat, starten ok.danke.tschüss jetzt mit ihrer Single Verrückt ins Jahr 2020.

Tanzbarer Sound gepaart mit lässig ironischen Lyrics lädt zu gepflegter Randale ein, was will man mehr?

Verrückt steht den bereits veröffentlichten Singles sowohl musikalisch als auch textlich in nichts nach und verfestigt so den unverkennbaren Sound der Band. Den würde ich am ehesten als ziemlich tanzbaren Synthie-Pop beschreiben. So richtig in eine Schublade passen ok.danke.tschüss aber nicht. Vielleicht könnte man kurzerhand ein neues Genre erfinden. Irgendwas zwischen (ganz) Neuer Deutscher Welle und Power-Pop. Selbst bezeichnet sich die Truppe übrigens als einzigen Vertreter der Einhorn-Rock-Branche. Also ich lieb’s.

Herr Doktor, kommt sowas oft vor?

Mit dieser Frage (Achtung, Corona joke incoming in 3,2,1 …) beginnt aktuell vermutlich jedes zweite Telefongespräch in Deutschland. Aber auch die erste Strophe von Verrückt leitet die anfangs noch leise, aber eindringliche Stimme von Sängerin Eva mit dieser Frage ein. Nach und nach baut sich der Song dann, auch durch das Hinzukommen verschiedener Synthie-Elemente, immer mehr auf. Spätestens im Refrain sind dann garantiert auch die Bewegungsfaulsten unter uns verleitet das Tanzbein zu schwingen und eventuell ein bisschen zu randalieren. Alles ganz gediegen natürlich.

Ironisch verpackte Gesellschaftskritik

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„Bin ich jetzt verrückt oder nicht?“

So wie bereits in Vincent Van Gogh liefern ok.danke.tschüss auch im Text von Verrückt ihre eigene Art der Gesellschaftskritik. In Vincent Van Gogh wird die prätentiöse Seite der Kunstszene in ihrer Lächerlichkeit bloßgestellt und von ihrem hohen Ross geschubst (um dann by the way auf dem Fahrrad zu Megges gefahren zu werden).

Genauso prangert auch Verrückt bestimmte Ambivalenzen unserer Gesellschaft an. In Zukunft also all denen, die behaupten Konsum- und Systemkritik seien nicht mehr geil, weil viel zu ausgelutscht, am besten folgende Songzeile so oft und so laut wie möglich ins Ohr rufen. Optimalerweise dazu dann begleitend kuriose Tanzbewegungen performen:

„Wenn ich ein systemgemachtes Produkt bin und ganz eindeutig doch kaputt bin, dann hab‘ ich noch nicht ganz kapiert, wieso werde ich und nicht das System repariert?“

An der Stelle auch einfach mal ein mentales Mic droppen lassen und anfangen zu applaudieren.

Fazit: Zwar nicht verschreibungspflichtig, aber trotzdem hochwirksam

Alles in allem liefern ok.danke.tschüss in ihrem neuen Track, wie von ihnen höchstpersönlich versprochen*, ganz lässig „die höflichste Rebellion der Welt“.

Die neue Single ist also genau das, was uns gefehlt hat, um die Langeweile in Zeiten von Corona-Quarantäne zu überstehen, ohne Verrückt zu werden, lol. Das wichtigste ist ja immer noch genug Bewegung. Also unbedingt ausreichend laut und exzessiv Verrückt ballern, um, wenn auch nur innerhalb der eigenen vier Wände, ordentlich abzudancen. 

*PS: Kleiner Tipp am Rande, ok.danke.tschüss sind der lebende Beweis dafür, dass es sich lohnt die Spotify-Profilbeschreibungen der Künstler durchzulesen.

In diesem Sinne, bleibt gesund und vor allem: stay picky!