futurebae fragt dich: „Willst du mit mir gehen?“

futurebae (Foto: Porli Parker)

Die Newcomerin und Rapperin futurebae fragt dich auf ihrer am vergangenen Freitag erschienenen EP: “Willst du mit mir gehen?

Trappige Hi-Hats, 90er Synthies und hier und da eine E-Gitarre prägen den Sound von futurebaes neuer EP “Willst du mit mir gehen?”. Wie der Titel schon vermuten lässt, drehen sich die sechs Songs um verschiedenste Facetten der Liebe. Die EP ist eine Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen von Lust, Freiheit und Sehnsucht.

futurebae steht für Sommer, Sonne, Selbstrespekt 

Den Auftakt macht “Summer Love”. Ein Song, der mit seinem passend sommerlichen E-Gitarren-Intro randvoll mit Leichtigkeit scheint. Der Plottwist kommt schnell. Über das unbeschwerte Instrumental singt und rappt futurebae von einem Liebesleben gesteuert von Selbstrespekt. Sie hat die Schnauze voll von Spielchen und Abhängigkeiten: “Du denkst du kannst mit mir spielen, aber nein”. futurebae hat “[k]ein’ Bedarf [sich] für jemand zu ändern”.

Auf “Comme Ci Comme Ça” geht es mit dem Lossagen weiter, diesmal allerdings von den Erwartungen der Eltern, der Gesellschaft, der anderen eben. Selbstbejahend embraced futurebae ihr Anderssein inklusiver aller Höhen und Tiefen. Verunsichern lässt sie sich dabei nicht. Viel mehr noch, für sie zählen nicht etwa monetärer Erfolg und Luxus, sondern das sich treu Bleiben: “Werde niemals Bentley fahr’n, nie im 5-Sterne-Hotel logier’n”. Und auf einmal dröhnt der Bass rein und es ändert sich nicht nur der Beat, sondern auch die allgemeine Mood der Songs. 

Auf “Sowas wie ja” geht es dann nämlich schon ruhiger zu. Die Ups und Downs aus “Comme Ci Comme Ça” schlagen sich hier in Hin- und Hergerissenheit nieder. Mitten im Gefühlschaos rappt futurebae verzweifelt: “Ich wollt’ sowas wie ja sagen, doch sag’ schon wieder nein”. Zwischen dem Nähe Wollen und dem sich für Distanz Entscheiden.

Schlagartig sexy wird’s auf “Deine Haut”. Tiefe E-Gitarrensounds und ein dröhnender Bass legen sich unter futurebaes lasziv klingende Stimme. Voll Verlangen erzählt sie vom verliebt Sein und dann ist da wieder diese E-Gitarre. Der Track öffnet eine Welt und vereinnahmt beim Hören voll und ganz. 

Aber hör doch mal selbst:

Zum Schluss wird’s nochmal unbeschwert

Mit Schorl3 als einziges Feature auf der sechsteiligen EP hat futurebae eine mehr als passende Entscheidung getroffen. In Dialog-Manier geben Schorl3 und futurebae mit ihren sich abwechselnden Einwürfe auf “Fieber” die zwei Sichtweisen einer Beziehung wieder. Am Ende steht der Konsens: “Ich will nie wieder, dass du jemand anders küsst”. Dabei glänzt das Instrumental im upbeat-Tempo mit einem Bass, der so erschlagend ist, dass er an Ohrfeigen erinnert.

Over And Out

Passender Weise fühlt sich der letzte Song “Überall und Nirgendwo” nach Loslassen an. Der von Keys getragene Track könnte genauso gut das Outro eines Films sein. Unbeschwert singt futurebae vom Fallen ins Blaue und vom unterwegs Sein. Ihre Lektion aus dem Opener  “Summer Love” scheint sie sich zu Herzen genommen zu haben, denn selbstbestimmt verkündet sie: “Du lädst mich ein, ich lad’ mich aus”.

Und so klingt das: