FINE. schicken uns in „Coldblooded“ auf einen Trip der anderen Art

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Mit ihrer neuen Single Coldblooded habe sich FINE. einem schwierigen Thema gewidmet. Ihre Aufarbeitung zu Toxic Masculinity ist ein wahrliches Kunstwerk, ein Auf und Ab der Gefühle, dass ihr euch keinesfalls entgehen lassen sollte.

We’re FINE.

FINE., dahinter versteckt sich nicht nur die unglaublich talentierte Sängerin und Frontfrau des Kollektivs, sondern gleich das gesamte Geschwistertrio. FINE., Indie, Indiepop, Picky, Pickymagazine, Musik, MusikblogAus einer Kleinstadt, tief im Westen Deutschlands, fluten die Drei nicht unlängst das Land mit ihrem einzigartigem Indie Alt Pop. Minimalistische Arrangements gepaart mit unglaublich viel Passion und Gefühl. Mit ihrer fließenden Kombination aus elektronischen und analogen Sounds erschaffen FINE. eine unverkennbare Atmosphäre um ihre Songs und begeistern uns mit jeder Veröffentlichung aufs Neue.

Alles zieht an dir vorbei…

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich hat FINE. etwas an sich. Etwas, dass sich nur schwer in Worte fasst, aber dich unaufhörlich nach mehr fordern lässt. Von den ersten zwei Tönen an hat mich Coldblooded vollständig in seinen Bann gezogen. Der Song baut eine unglaubliche Atmosphäre auf und nimmt dich mit. Nein anders, er zieht an dir vorbei.

Toxic Masculinity. Ein Verhaltenskonstrukt, dass nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen zerstört sondern auch wortwörtlich das eigene Wesen vergiftet. In Coldblooded erzählen FINE. von einem Protagonisten, der eben jenem soziologischen Phänomen gänzlich verfallen scheint. Geblendet durch die eigene Arroganz fährt er eine Beziehung nach der anderen gegen die Wand, nicht fähig, die Kollision rechtzeitig voraus zusehen.

FINE., Coldblooded, Indie, Indiepop, Picky, Pickymagazine, Musik, MusikblogColdblooded…es wirkt auf mich fast schon berauschend. FINE.s beinahe gehauchte Stimme und die sanften Elektrosounds, sie steigen einem gewissermaßen zu Kopf und vernebeln dir die Sinne.  Und dann findest du dich wieder, mittendrin in deinem Rausch und fragst dich, ob all das einen guten Ausgang nehmen wird. Und dich beschleicht ein dumpfes Gefühl, dass dem nicht so sein wird. Dieses zuvor noch beflügelnde Empfinden von Sorglosigkeit und Glückseligkeit, es droht dich auf einmal zu übermannen und dir deinen letzten Funken Selbstbestimmtheit zu rauben. Also beginnst du zu laufen, zu rennen, dich dieser unsichtbaren Gewalt zu entziehen. Alles zieht an der vorbei, verliert sich in einem Wüst aus Farben. Dein Herz beginnt zu rasen. Und dann nichts.

Das Licht am Ende des Tunnels

Nun, wenn euch jetzt aus unerklärlichen Gründen der Song noch nicht ganz umgehauen hat, das Musikvideo zur Single gibt euch definitiv den Rest. Die Geschichte um Coldblooded bleibt die selbe, nur ändert sich die Perspektive. Wir begleiten nicht mehr den Protagonisten, der, in FINE.s Sinnbild gesprochen, die Kollision verursacht, sondern erleben die Folgen des Crash aus Sicht des Unfallopfers.

Da liegst du, verletzt und am Boden zerstört, gebrochen von dem Mann, der dir versprach dich zu ehren und zu lieben. Was tust du? Verlierst du dich zwischen Trauer und Selbstmitleid in einer Leere, die du nie wieder zu füllen wagst? Oder kämpfst du, stehst wieder auf und hauchst dieser Leere neues Leben ein? FINE.s Antwort ist deutlich. Kein Mann der Welt ist wert genug, dich selbst aufzugeben.

Wie auch die Lyrics trägt das Musikvideo zu Coldblooded eine wichtige Message. Und die Umsetzung ist in meinen Augen perfekt.

Was soll ich also sagen…FINE. peitschen uns in ihrer neuen Single durch ein Meer der Gefühle. Coldblooded macht süchtig und wir können gar nicht genug von bekommen. Das ist es was FINE. ausmacht und mehr noch zu einem einzigartigen Projekt. Zu einem Stern, der hell und weit hoch oben über dem Indie Himmel erstrahlt.