
Mine heißt eigentlich Jasmin Stocker, kommt aus Stuttgart und macht schon seit ihrer Kindheit Musik. So weit, so gut. Das lesen wir auch in jeder Indie-Artist Bio auf Soundcloud. Wir steigen in den McLaren und springen ins Jahr 2014. Mine traut sich mit ihrem gleichnamigen Debüt-Album in die große weite Welt hinaus und wandert durch die Musiklandschaft. Noch ein Zeitsprung nach vorne. 2016 bekommt Mine den Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingssolokünstlerin“ verliehen. Spätestens jetzt ist sie im Bewusstsein aller Musikinteressierten angekommen.
Letzte Woche veröffentlichte Mine ihre neue Single Klebstoff und kündigte dabei im selben Atemzug auch ihr gleichnamiges viertes Studioalbum an. Dieses wird, genau wie die Single, den Namen Klebstoff tragen und am 25. April diesen Jahres erscheinen.

Doch alles der Reihe nach. Jetzt ist erstmal die neue Single da – und die ist wirklich nice! Am Anfang war ich nicht ganz überzeugt, weil Klebstoff doch sehr langsam, wenn nicht gar tranig rüberkommt. Doch nach dem dritten Durchgang muss ich korrigieren: Klebstoff kommt jetzt sehr ruhig und sphärisch daher. Mellow-Mood-Synthesizer, gemächlicher Drum-Beat. Kleine perkussive Elemente hier und da. Ein ruhiger Start, die Stimmung passt. Dann kommen die sanften Vocals von Mine dazu. Die Idee funktioniert, die Melodie und der Rhythmus lassen mich weiter zuhören. Ab und zu sind schnelle Trap-Hihats zu hören. Schöner Kontrast, der die Nummer interessant macht!
Der Text ist meiner Meinung nach ziemlich persönlich. Er klingt fast so, als wäre er an eine bestimmte Person gerichtet. An eine gewisse Sache, die ihr mal passiert ist. Die Pointe mit dem Klebstoff an den Händen war zwar zu erwarten, bricht ihr aber trotzdem keinen Zacken aus der Krone.
Auf die Frage, warum das Album als Ganzes Klebstoff heißen soll, antwortet Mine:
Ich bin ja ein großer Fan der deutschen Sprache und mag gerne, dass sie so kryptisch in den Betonungen ist. ‚Klebstoff‘ klingt hart, aber gleichzeitig trotzdem weich und passt genau zu seiner Bedeutung.
Klebstoff macht irgendwie Lust auf mehr. Man kann also auf das neue Album gespannt sein. Um dir die Zeit bis April zu vertreiben, kannst du ab heute noch das spannendes Musikvideo zu Klebstoff anschauen. Darin stellt sich Mine mit weißer Jacke auf eine Brücke und hält schwarze Stifte in der Hand. Auf einem Schild neben ihr steht: Ich bin nicht mein bestes Ich. Wenn du dich darin wiederfindest, dann schreib deinen Namen auf mich! #artsy. Yoko Ono ist begeistert von der Idee und hört kurz auf zu schreien.
Die ersten vorbeilaufenden Passanten checken es erstmal nicht, aber irgendwann ist jemand mutig genug und schreibt seinen Namen auf ihre weiße Jacke. Plötzlich sind dann alle mit dabei. Was für Schafe. Mine scheint jedoch glücklich zu sein. Ich gönne es ihr! 🙂
Normalerweise findest du besonders coole Musikvideos immer jeden Freitag neu auf der Pickymag-Startseite, aber dieses Video musste ich einfach gleich hier zum Artikel packen. Wirklich sehenswert. Großen Respekt für die Idee, den Mut und die Aktion Mine! 🙂