Sessue klingt auf Magic for Monkeys wie ein Whisky trinkender, reifer Herr mit Schmazfrisur und Schnubbi, der ein kunterbuntes Blumen-Indie-Kleid trägt.
Als ich mir die ersten paar Sekunden von Magic for Monkeys von Sessue angehört habe, dachte ich, dass mich die typische Indie-Packung erwarten würde. Glitzernde Gitarren, zurückgelehnter Vibe, ein paar diffuse Vocals – irgendwo im Mix. Dazu schwabbelige Synthies und dann vielleicht noch ein Solo. Feierabend.
Ich fühle mich ein bisschen wie eine Kristallkugel-Leserin auf dem Jahrmarkt, denn ein bisschen hatte ich Recht. Was die Instrumentierung anbelangt, lag ich in allen Fällen richtig, der Gesang jedoch hat mich komplett umgehauen.
Deutlich tiefer, klarer und „männlicher“ als ich es mir vorgestellt hatte. Sessue hat mich wohl richtig überrascht hier. Die Stimme klingt fast schon ein bisschen so wie Nick Cave ohne Bad Seeds und als Delight-Variante.
Insgesamt hat mir der Song jedoch sehr gut gefallen. Die Melodien sind schön und auch im Chorus haben wir diesen alten Synthie, der echt gut in den Song passt. Nicht zu verachten ist übrigens auch das verdammt fetzige Bass-Solo was Eau Rouge oder Tame Impala ganz schön blass aussehen lässt.
Natürlich ist auch das Musikvideo erwähnenswert, immerhin gibt es hier einen fast sechsminüten Zusammenschnitt von szenigen, atmosphärischen Vintage-Aufnahem mit allerlei Effekten obendrauf. Erinnert mich ein bisschen an meinen 90s-Post, aber nur ein bisschen
Insgesamt aber ein sehr shcö