Njelk (Foto: via Instagram @njelkmemes)
Die deutsche Indie-Szene hat eine neue Supergroup vorzuweisen: Njelk. Bestehend aus Ilona Hartmann, Luis Ake und Julian Knoth, hat das Trio am Freitag seine EP “Njelk hat mein Leben zerstört“ veröffentlicht.
Zusammengekommen sind die drei letzten Herbst, als Luis Ilona die Demos zeigte – in etwas angetrunkenem Zustand. Als Ilona sich letztendlich doch dazu entschied bei der Band mitzuwirken, war Julian Knoth bereits auch mit im Boot. Wofür „Njelk“ steht, wissen die drei auch nicht. Was allerdings sicher ist, ist dass man einige tolle Wortspiele daraus machen kann.
Die Besetzung klingt erst mal vielversprechend:
Ilona Hartmann kennen wir bisher eher als Moderatorin und Autorin. Wer an Julian Knoth denkt, wird vermutlich zuerst auf Die Nerven kommen, aber auch an anderen Ecken können wir sein musikalisches Schaffen begutachten. Ganz aktuell gerade: Die Benjamins – eine Band, die er gemeinsam mit Charlotte Brandi, Max Gruber (Drangsal), Anette Benjamin und Thomas Götz gegründet hat. Vervollständigt wird Njelk durch Luis Ake, dessen Musik sonst meist irgendwo zwischen Trance und Synth-Pop schwebt.
Njelks Sound ist allerdings etwas ganz anderes: Der Sound punkig, die Texte á la NDW und in allem steckt ganz, ganz viel Ironie.
Ganz im Stil der eher seltsam gestalteten Super-RTL-Serie „Angela Anaconda“: Das Musikvideo zu „MOUNTAINBIKER“
Zu den Tracks:
Den Auftakt der EP macht der Track „MOUNTAINBIKER“ , welcher zusammen mit „Leben auf dem land“ vorab veröffentlicht wurde. Luis Ake singt in diesem Track über den Hass auf Fahrer*innen dieses schnellen Bergfahrrads. Unter anderem geht es um deren viel zu enge Hosen, die absurd vielen Gänge der Räder und ihre lächerlichen Rampen. Njelks Plan: Fallen bauen und die Mountainbiker somit aus dem Weg räumen.
Der nächste Track „Leben auf dem land“ ist musikalisch ähnlich aufgebaut wie „MOUNTAINBIKER“ : Eine starke Bass-Line, Synthie-Drums und eine recht monotone Gesangsspur. Im Text geht es, wie der Titel schon verrät, um das spießige und konservative Leben auf dem Land. So heißt es zu Anfang des Songs:
Das Leben auf dem Land ist langweilig. Im zarten Alter Drogen nehmen: Langweilig. Schwul sein und nicht dazu stehen: Langweilig. Am Sonntag in die Kirche gehen: Langweilig.
Njelk – „Leben auf dem land“
Als nächstes kommt der Einminüter „Fruchtfliege“ , welcher passend zur kurzen Lebensspanne der Tiere nur so an uns vorbei huscht. Mit lauten Rufen und schnellen Drums macht er trotz seiner Kürze einiges her.
Den Schluss macht „Kurzhaaromas“ . Wie bei den anderen Tracks bilden auch hier recht monotone Drums und eine Bassline die Basis. Zwischendrin erhellt Max Grubers fulminantes Gitarrensolo den Track. Njelk ruft in „Kurzhaaromas“ alte Damen dazu auf, wieder einmal eine Typveränderung vorzunehmen und vom Standard-Oma-Haarschnitt abzukommen.