Der große Picky Magazine Jahresrückblick 2022: Die spannendsten Neuentdeckungen

Unsere 20 spannendsten musikalischen Neuentdeckungen des Jahres 2022 zum Nachlesen und -hören (alphabetische Reihenfolge).

Barking Orders In German

Dieses Projekt bleibt ein Mysterium. Mit jedem neuen Song und somit auch jedem neuen Musikvideo wechselt die Besetzung von Barking Orders In German. Wenn es eine Konstante in der Band gibt, dann ist es die Tatsache, dass es keine Konstante gibt. Obwohl, so ganz stimmt das natürlich nicht. Auch wenn die Besetzungen in den Musikvideos so wechselhaft wie das Wetter im April sind, gibt es bei Barking Orders in German doch einen vertrauten Parameter: Die Stimme. Zu wem sie gehört? Keine Ahnung. Wann wohl das Geheimnis gelüftet wird? Vielleicht bald. Solange bleibt jedenfalls Zeit, in die bisher veröffentlichten Songs reinzuhören. Es lohnt! (picked by Sofia)

 

Blanche Biau 

Die Solokünstlerin aus Zürich begibt sich mit ihrem Sound in die dunkelsten Ecken des New Wave und lockt ihre Zuhörer*innen mit sich. Melancholie und Traumsequenzen weben sich in ihren verhallten Gesang, alles untermalt von Elektronik, die nicht aus diesem Jahrhundert zu stammen scheint. (picked by Elsa)

 

Blush Always 

Wer Blush Always nicht allerspätestens nach Veröffentlichung ihrer starken Debüt-EP “Postpone” verfallen ist, hat dieses Jahr etwas verpasst. Your bad. Alle anderen können stolz behaupten, von Anfang an Teil dieser Reise gewesen zu sein, die im nächsten Jahr mit einem Album weitergehen wird, so viel ist sicher. Katja Seiffert schreibt kurios präzise Songs über das Vertagen von Gefühlen, die in den Songs selbst zu guter Letzt doch noch artikuliert werden. Das Unterdrücken von Wut, omnipräsente Schwärmereien, Internetbeziehungen. All diese Dinge finden bei Blush Always ein catchy Gitarrenriff und ihre Legitimation. (picked by Sofia)

Bulgarian Cartader

Bulgarian Cartader ist ein Geschichtenerzähler der allerbesten Sorte. Besonders zeigt sich diese Fähigkeit auf dem acht Minuten langen “Embrace” von seinem ebenfalls diesjährig erschienenen Album “Motor Songs”. (picked by Sofia)

diggidaniel 

Seine Texte handeln von langen Nächten und elektrisierenden Begegnungen. Die Tiefe in seiner Stimme transportiert diese Sehnsucht, von der er dabei spricht. Begleitet wird das von Synthiemelodien, die hängen bleiben, zum Tanzen bringen. Kurzgesagt, diggidaniel hat NNDW durchgespielt – und gewonnen. (picked by Elsa)

Dilla

Eine ordentliche Portion GenZ-Themen und die selbstironische Aussage „Klingt billig und auch einfach nicht so gut“ in der Spotify Bio. Humor kann sie schon mal, aber vor allem kann Dilla auch catchy Songs schreiben und diese selbst produzieren. In Tracks wie „photosynthese“ oder „Erstmal Essen“ fordert die Musikerin mit viel Bass und dekadenter Kick zum Tanzen auf und vereint Pop, HipHop, Funk, Neue Deutsche Welle und Techno. (picked by Malin)

Es brennt 

Die Welt brennt. Unsere Herzen seit “Antidote” auch. Nach einer kurzen Besinnungspause kehren Sören Geißenhöner und Magnus Wichmann unter dem Pseudonym Es brennt mit der Mission zurück, ihren künstlerischen Ansprüchen wieder gerecht zu werden. Die bisherigen Ergebnisse sind mehr als nur hörenswert und zeugen von einer lyrischen Raffinesse, die deutsche Popmusik oft vermissen lässt. (picked by Sofia)

FRISO

Jugendliche Melancholie, strahlende Synthie-Melodien, düstere Bässe. FRISO ist voller Gegensätze, die seine Musik umso spannender machen. Mal trappig, mal Elektro-Pop, hier eine Prise RnB, dort 80s-Einflüsse. In seiner “Lost Tapes” EP pendelt der junge Hamburger stets zwischen den Extremen, taumelt von Selbstfindung zu Selbstentfremdung und liefert so den Soundtrack für die nachdenklichen Momente nach einer ausgelassenen Party, auf der man sich eigentlich die ganze Zeit über fehl am Platz gefühlt hat. (picked by Sofia)

GAST 

Die Neue Neue Deutsche Welle ist gekommen, um zu bleiben. Das zeigen auch GAST auf unzumutbar geniale Art und Weise. Dark Wave und Postrock mischen sich mit traurigem Eurodance und Synthesizern. Darauf spielen sich textlich düstere Szenarien ab, vom “fallen” bis hin zum “fliegen”. Damit liefern sie den perfekten Soundtrack zum nächtlichen Verlieren in der Stadt und auch zum Verzweifeln im einsamen WG-Zimmer in irgendeiner Studierendenstadt. (picked by Hannah)

George Hennessey

Der Londoner sieht nicht nur aus wie ein Gallagher, sondern klingt auch so. Britpop, der trotzseiner Frische an die 90er erinnert. (picked by Johannes)

King Hannah 

Die Sängerin, Hannah Marrick, erinnert ein bisschen an Lana Del Rey, die Instrumentals dafür umso weniger. Man darf gespannt sein, was nach dem erfolgreichen Debütalbum irgendwo auf dem Indie-Folk-Alternative-Spektrum als nächstes vom Liverpooler Duo kommt. (picked by Johannes)

Levin Liam

He brought back Tape Culture. Levin Liam singt seit diesem Jahr auf deutsch. Dieser Schritt unterstreicht nicht nur seine Texter-Fähigkeiten, sondern bescherte dem Musiker obendrein einen Hype, der ihn in die Playlisten sämtlicher Musikmedien spülte. Doch dem Hype zum Trotz geht Levin Liam seine Kunst langsam und bedacht an, veröffentlicht sein erstes Album bloß auf Kassette via Bandcamp (Levin Liam Leaks 2022). Er hat Exklusivität durchgespielt. Gemeinsam mit seinem Produzenten Cato liefert der Newcomer im Zusammenspiel mit Sampel-Schnipseln den Soundtrack für nachdenkliche Nachtspaziergänge in der Großstadt. (picked by Sofia)

 

Miese Mau

Als der Name dieses Künstlers im „Mit Verachtung“-Podcast fiel, hätte schon alles klar sein müssen. Das grandiose Debütalbum erschien Ende letzten Jahres, in diesem kamen ein paar Singles dazu, die sich noch tiefer ins New-Wave Universum graben. Aber nicht so düster-dramatisch, sondern eher so existentiell-ängstlich-aber-poppig. (picked by Elsa)

SCHRAMM 

Auf der Bildfläche erschien er vorher nicht, sondern huschte immer hinter den Kulissen anderer Künstler*innen herum. Jetzt aber tritt SCHRAMM mit eigener Musik ins Rampenlicht, die gleichzeitig rau und gefühlvoll klingt. Eine Prise The Strokes, eine Prise Post-Punk. (picked by Elsa)

SOMOH 

Butterweiche Vocals, warme Gitarre und eine gute Mischung aus energetisch und entspannt: Das ist SOMOH. Die Debüt-EP “A Plan To Get Home” ist schon für nächstes Jahr im Kalender eingetragen. Augen aufhalten ist also angesagt! (picked by Ben)

Sophie Lindinger 

Neben My Ugly Clementine und Leyya war es dieses Jahr endlich mal Zeit für Sophie Lindinger als Solo Artist. Deutlich ruhiger und dunkler, mit einem sehr persönlichen Touch. Man darf gespannt auf das Album nächstes Jahr sein. (picked by Ben)

Steintor Herrenchor

Hannover scheint sich immer noch zu einem Biotop guter Musik zu mausern. Ein Beispiel dafür ist Steintor Herrenchor: Mit rasantem Tempo schreien die Post-Punker ihr Herz aus dem Leib und durchbohren gleichzeitig das ihres Publikums. Tut weh, aber tut gut weh. (picked by Elsa)

Sweet Tempest

Sweet Tempest ist ein Duo aus Kopenhagen, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden. Die Tracks sind schnell, impulsiv und enthalten meistens eine gesellschaftskritische Message, die aber nie von den guten Technobeats ablenkt. (picked by Janina)

TEMMIS

„Wenn du da bist“ war bereits eingeschlagen, da war die gleichnamige Debüt-EP noch besser. Vielleicht kommt die Melancholie der 80er durch den Synthie-Pop der vier wieder zurück. (picked by Johannes)

Vundabar

Schwer zu definierender Mix aus Indie Rock mit Post Punk-Einflüssen. Die neuen Releases sind super, aber wie Whiskey sind die älteren Jahrgänge die besten. Wer starke Gitarre und einzigartige Vocals mag, ist hier gut aufgehoben. (picked by Ben)

 

TL;DR?

Hier findest du die von uns ausgewählten Picks aller Kategorien in der großen Jahresrückblicks-Playlist: