Augustine ist wieder da! Im Februar erschien seine erste Single Luzon, jetzt folgt die Debüt-EP Wishful Thinking. Ein spannender Mix aus Skandi-Pop und besonderem Gesang. Geile Platte, wie bei Bruce Willis!
Da ist er wieder! Unser lasziv-Hannibal-Lecter-mäßig in die Kamera schmachtende Lieblingsschwede: Augustine. Letztes Mal hatten wir ihn im Februar hier, als ich über die Debüt-Single Luzon des Ausnahme-Talentes schrieb. Da ist es ja wohl nur eine Ehrensache, dass die erste EP Wishful Thinking eine ganz eigene Review bekommt. Uns erwarten spannender Pop, abwechslungsreiche Songs und „Der Grip“. (Auflösung im Artikel). Løs gehts.
Wishful Thinking: Die Spannung ist groß
Den Opener der EP macht natürlich Luzon. Sehr guter Schachzug, noch mehr Augustine in einem Song gibt es glaube ich sonst nirgendswo zu hören. Allerdings habe ich ja schon was dazu geschrieben, daher skippen wir das an der Stelle einfach mal. *Hust*
Dann wird mit Viola nachgelegt. Der Übergang ist fast nahtlos. Die programmierten Drums begrüßen mich und Augustine singt träumerisch über die soften Akkorde. Der Song klingt sehr poppig und könnte in der Vodafone-Werbung laufen. Allerdings ist auch hier wieder das spezielle Extra zu hören, was ich nicht genau in Worte fassen kann. Aus einer Millionen Songs würde ich diesen Song allerdings sofort wiedererkennen. Vielleicht ist es der Akzent, vielleicht die Melodienführung, vielleicht bin ich auch einfach nur autistisch veranlagt. Viola wirkt in der Mitte tatsächlich etwas repetitiv, bekommt dann aber gegen Ende noch locker die Kurve. Was habe ich anderes erwartet?
Wishful Thinking ist als gleichnamiger Song natürlich in der Mitte der EP platziert, ist doch klar! Muss auch, denn spätestens jetzt ist das Bewusstsein des Hörers weit genug geöffnet, um den Trichter anzusetzen und Wishful Thinking auf Ex einzugießen. Spannend: Der Song erinnert mich passagenweise an den Sound von The 1975. Unerwartet, aber cool. Insgesamt finde ich die Nummer aber doch etwas zu generisch und radio-mäßig. Der Chorus ist ziemlich kitschig und nicht wirklich aussagekräftig. Das Ende ist dann wiederum schön. Slightly enttäuschend, aber wir haben ja noch zwei Tracks vor uns!
A Scent of Lily erschien ebenfalls als Single-Auskopplung und hier hört man den bereits angesprochenen „Grip“ am deutlichsten. Ich hatte in der Review zu Luzon geschrieben, dass ich mir bei den hohen gesungenen Tönen immer vorstelle, wie im Studio jemand schön die Eier von Augustine gedrückt hat. Ziemlich kindisch, aber ich muss trotzdem immer lachen, nehmt es mir nicht übel. Ich hab großen Respekt davor, wenn nicht kastrierte Männer so hoch singen können und bei diesem Song finde ich es auch echt passend. Bei A Scent of Lily gefällt mir außerdem auch das Klavier im Hintergrund sehr gut. Das Drumgerüst ist erneut sehr poppig und leicht kitschig , gefällt mir aber trotzdem gut.
Die ersten vier Songs waren schon ziemlich nice
Leute, bei aller Liebe. Die ersten vier Songs waren schon ziemlich nice. Alle sehr einzigartig und mit eigenem Sound-Stempel und so, wirklich alles top. Eingängige Melodien mit subtilen Details und poppig genug, um leicht ins Ohr zu gehen. Doch Slacks schießt den Vogel dann komplett ab. Und zwar nicht mit einem Luftgewehr sondern mit einer verf*ickten abgesägten Schrottflinte aus einem Zombiefilm. Abgefeuert von Liam Neeson. Aus der Hüfte. Ein wunderschöner Song um die EP zu beenden. Nur ein Piano, ein paar Synthie-Flächen im Hintergrund und Augustines Stimme (mit „Grip“). Der Song schwebt so mühelos und hat dabei etwas ganz Besonderes an sich. Irgendwie leuchtet er und ich kann mir vorstellen, dass man den Song auch mit einem ganzen Orchester performen könnte. Grandioser Abschluss, ich stehe mit offenem Mund da, wie Stevie Wonder.
Die Meditation ist beendet – Was bleibt noch zu sagen?
Augustine hat mit Wishful Thinking ein wunderschönes, in sich stimmiges Debüt abgeliefert. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar leicht übertroffen. Der Junge hat gezeigt, was und vor allem, wie vielfältig er sein kann. Ein tolles Aushängeschild für die nächsten Schritte in seiner Karriere. Den Titelsong fand ich tatsächlich am schwächsten, das ist aber rein subjektiv.
Wenn der Kerl so weitermacht, steht dem großen Durchbruch eigentlich nichts mehr im Weg. Volle Punktzahl, nichts zu bemängeln. Jetzt warte ich nur noch auf einen Gig in Deutschland. Dange.
Hier kannst du dir die ganze EP auf Soundcloud anhören. Mach das!