Unsere spannendsten musikalischen Neuentdeckungen des Jahres 2023 zum Nachlesen und -hören.
UCHE YARA
Uche Yara hatte einen sehr ähnlichen Effekt wie Death Grips auf mich: Beim ersten Mal hören erstmal so “hmm ja geht aber nicht ganz meins” und dann geht einem der Song für 2 Wochen nicht mehr aus dem Kopf. Einzigartige Vocals und geile Basslines, wobei ich besonders auf den Song “Sophie” zeigen will. Bin echt mega gespannt, was diese Künstlerin noch alles raushaut. (picked by Ben)
Lover Buffet
“It’s true love technically but relatively it doesn’t matter” – So lautet eine der catchy Phrasen, die Lover Buffet auf dem Debütalbum „Just Phantasy“ so um sich wirft. Wie man die Musik beschrieben kann? Psychedelic Pop mit vielen Synthies? Auf jeden Fall zählt Lover Buffet zu den interessantesten Underground-Künstler*innen, die Berlin gerade zu bieten hat. (picked by Nadine)
Gigolo Tears
Mittlerweile sollte es jeder gecheckt haben: Wir brauchen mehr Sichtbarkeit für FLINTA*s auf, vor und hinter den Bühnen. Mit ihrem queeren Deutschpop setzt sich auch Newcomerin Gigolo Tears für eine Veränderung dieser traurigen Realität ein. Auf ihrer Single “Cramps” besingt sie zum Beispiel PMS, Periodenschmerzen und Menstruationsblut in der Unterwäsche: “Ich hab’ cramps, ich hab’ Blut in meinen Underpants”. Gigolo Tears steht für Empowerment und die Tatsache, dass es ziemlich coole Crybabies unter uns gibt, die auf unsere Bühnen gehören. (picked by Fe)
Body Maintenance
Nach ihrer Debüt-EP 2021 haben die Australier dieses Jahr ihr erstes und durchaus gutes Album veröffentlicht. Vor allen Dingen aber haben sie als Live-Band Eindruck hinterlassen. Aufgrund der wahnsinnigen Bühnenpräsenz und einem Sound, der das Maximum aus jeder Location herausgekitzelt, hieß es nach dem Auftritt im Berliner Schokoladen, Sänger und Gitarrist Riley Stafford erinnere an niemand geringeren als Ian Curtis. Kein Vergleich, den ich persönlich ziehen würde, aber definitiv einer, aufgrund dessen man gespannt bleiben darf. (picked by Johannes)
Kerker
So heißt das Solo-Projekt von Jonah Holzrichter. Während Lyschko als frischer, rauer Wind durch die deutschsprachige New Wave-Nische peitschen, lautet Kerkers Mission make it emo but futuristic. Im Alleingang donnert Kerker in Richtung Zukunft und bedient sich dabei genreübergreifend an den verschiedensten Elementen, die gemeinsam ein unmissverständliches Soundbild ergeben. Eine Frage noch: wird man denn jetzt eigentlich braun, wenn man tot in der Sonne liegt?! (picked by Sofia)
RAR
Dass die Band Fibel eine unnachahmbare Legacy hinterlassen hat, ist wohl kaum zu leugnen. Kein Wunder also, dass Jonas, der ehemalige Frontmann der Band, auch mit seinem Soloprojekt “RAR” eine ganz neue Welt aufmacht. Cleane Vocals und reduzierte Texte mischen sich mit elektronischen Elementen und komplexen Klangwelten. Ob nun die verzweifelte Frage nach dem “Kannst du bei mir bleiben?” oder Tiefenruhe-ausstrahlendes “Mantra” – die Welt von RAR ist schon in ihren Anfängen so vielschichtig, dass sich eigentlich nur noch die Frage stellt: Was kommt als nächstes? (picked by Hannah)
SKUPPIN
Die NNDW kommt und kommt, ein Brechen der Wellen ist nicht in Sicht. Eine Woge trägt den Namen SKUPPIN, düster und energisch. Der Chemnitzer Künstler besitzt eine Stimme, die zwischen der Schwere des Sounds stets aufleuchtet und durch Mark und Bein geht, wenn er darüber singt, im Spiegel einen Verlierer zu sehen. Anfang Februar darf man nun auf ein Album hoffen, das den Namen “RELIQUIEN” tragen wird. (picked by Elsa)
Versacer
Die four Millenial Lovers, wie sich Versacer selbst betiteln, leben und hustlen in Berlin, München, Hannover, und manchmal in New York. Seit 2020 veröffentlicht die Band Singles, die irgendwo zwischen 90er-Jahre-Gitarrenrock und 00er-Jahre-East-Village-Indieclubs pendeln. Im Oktober erschien ihr Debütalbum “nothing was gonna happen if I didn‘t say anything“, über dem die alles entscheidende Frage schwebt: „Warum ist die Liebe nur so schwer?“ (picked by Sofia)
therror
Wenn ein Song nur mit einem Snippet den Nerv des gesamten Internets trifft, dann ist schnell klar: Das wird was. therror schafft es, Frust, Emotionalität und starke Bilder in Texten zu verarbeiten, ohne dabei dem Kitsch zum Opfer zu fallen. Trotz seiner ausgeklügelten, kühlen Visuals wirken die beiden Songs, die der Hamburger bisher veröffentlicht hat, unverkennbar nahbar. Diese Mischung aus ungeschönter Gefühlswelt und Kunst-igen Bildern sorgt dafür, dass therror trotz Indie-Bubble-Overload hervorsticht und im Kopf bleibt. (picked by Hannah)
JISKA
Auf dem globalen Klimastreik in Stuttgart als Liveact kennen- und lieben gelernt. Und erst mal nicht für möglich gehalten, dass Englisch nicht ihre Muttersprache ist. JISKA macht verträumten Indie-Pop mit fluffigen Instrumentals und vergnügten Melodien, wobei die Texte durchaus Tiefgang haben. Die Künstlerin singt unter anderem von Online-Dating Eskapaden und dem ständigen Vergleichen auf Social Media. Unbedingt mal reinhören in “Conversations and Non-Talking” und “Girl Next Door”. (picked by Janina)
TL;DR?
Hier findest du die von uns ausgewählten Picks aller Kategorien in der großen Jahresrückblicks-Playlist: