MODULAR verarbeitet auf “Zeit steht” das Ende einer innigen platonischen Beziehung (Foto: Paul Herbig)
Vor etwa einem Jahr, am 17. Februar 2023, trat MODULAR mit ihrer Debüt-Single “Betrüger” auf den Plan, die den Auftakt ihrer EP “Rauschgift” manifestieren sollte. Nun schließt die Newcomerin dieses Kapitel endgültig ab und eröffnet mit “Zeit steht” ein neues.
New year, new MODULAR
Mit “Zeit steht” verabschiedet sich MODULAR von ihrer neon-grünen Ära. Im strahlenden Weiß sitzt die Newcomerin gemeinsam mit Luca Diebold (u.a. Teer, Mayberg) an einer festlich hergerichteten Tafel. Pudding, Kuchen, Weintrauben und Sahnehäubchen soweit das Auge reicht.
Der Soundtrack dazu ist zugänglicher geworden. Poppiger als das, was man bisher von der Newcomerin kannte. MODULAR öffnet die Zuflucht in ihre synthetische Klangwelt in elfengleicher Montur; der Schlüssel dazu steckt im blonden Haar.
Gedeckte Tafel, gemischte Gefühle: Während man im dazugehörigen Musikvideo den beiden dabei zusehen kann, wie sie sich beinahe wirklich langsam auffressen, ringt MODULAR im Song um das Überleben einer zwischenmenschlichen Beziehung.
“Wir fressen uns langsam auf / Du reißt dich so zusammen, das reißt mich auseinander / Es hält dich so beisammen, die Zeit steht, ich warte”
MODULAR – Zeit steht
Dem Stillstand zum Trotz
Das Warten auf Reaktion des Gegenübers, das Warten nach dem Nichts. Keine Regung, wobei das kleinste Zeichen schon genügen würde: das ist die Geschichte von “Zeit steht”. Dass Stillstand in diesem Falle Schmerz bedeutet, liegt allerdings nicht allein daran, dass eine Erwiderung auf sich warten lässt – es ist auch die Tatsache, dass für einen selbst eine kleine Welt zusammenbricht. Also hält man lieber an dem Schwebezustand des Wartens fest: eine Illusion, an die man sich zu klammern versucht, damit der Aufprall hinausgezögert werden kann. Doch er wird kommmen, unvermeidbar.
“Zeit steht” besticht mit seiner musikalischen Eingängigkeit. Der Song ist nicht nur ein geheimer Hit, sondern auch eine kraftvolle Reflexion über das Auseinanderdriften zweier Menschen, die einst ein enges freundschaftliches Band umschloss.
