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Vodka mit Kirschsaft, Erdnussallergie und jede Menge Elan – Musik aus Wien von lovehead

lovehead Foto: Nikolas Rode

Foto: Nikolas Rode

Erst vor wenigen Wochen sind lovehead mit ihrer ersten Single “denkst du an mich?” aufgetaucht. Mit dem Song ist die junge Band auch direkt eingeschlagen. Im Gespräch mit Picky Elena erzählen sie über ihre Musik, Elan und Druck.

Ende Januar wird mein Instagram auf einmal mit einem Song-Snippet geflutet, das mich eigentlich schon beim ersten Hören direkt abholt. Die Musik in dem kurzen Video erinnert mich an Wir Sind Helden, Juli und generell an die 2000er – auch wenn ich mich daran nur sehr vage erinnern kann. Ich bin also direkt begeistert und folge Lovehead auf Instagram – und dort geht es mit jedem Video zu dem Song immer mehr ab. Am 31. Januar ist es dann auch endlich soweit und lovehead bringen “denkst du an mich?” raus. Fast aus dem Nichts landet die junge Band einen Hit. Mitte Juni hat der Song fast 800.000 Streams alleine auf Spotify. 

Wenige Monate später ziehen lovehead dann mit der zweiten Single nach. “erdnussallergie” knüpft musikalisch an den ersten Song an und begeistert genauso wie der erste Hit. Aber wer sind lovehead überhaupt? Leni, Mara und Anna spielen seit knapp vier Jahren zusammen als Band. Die drei sind selbst noch relativ jung und neben der Musik studieren sie. “Ich hatte gar keine Zeit, darüber nachzudenken, wie das ankommt.”, sagt Anna, als ich sie frage, ob sie beim Release vom zweiten Song Druck verspürt hätte. Auch an ihre Debüt-Single hätten sie selbst keine Erwartung gehabt, erklärt Leni. Also ganz nach dem Motto: einfach mal probieren. Das scheint für die Band gut aufgegangen zu sein. 

Ehrlich, direkt und mit frischem Elan

lovehead verkörpern in ihrer Musik eine ehrliche, direkte und frische Art. Die Songs von lovehead sind geprägt von eingängigen Melodien und viel Elan. Im Interview erzählt Anna, dass ihre Texte auch größtenteils aus dem Leben der Bandmitglieder stammen – passt also mit der Ehrlichkeit. In ihren Songs verarbeiten lovehead ihre persönlichen Erfahrungen mal mehr und mal weniger. Bei den meisten Songs lässt sich ein wahrer Kern finden. Gerade wenn eine von ihnen alleine anfängt zu schreiben, werden die Songs oft emotionaler, finden die drei. Fertig geschrieben werden die Songs dann aber trotzdem von allen zusammen, aus der Perspektive der anderen, gemixt mit den eigenen Erlebnissen. “Wenn wir alle zu dritt beginnen, was zu schreiben, dann ist es voll lustig und mit sehr viel Humor”, sagt Anna und findet, dass die Songs auch lockerer und weniger Ernst sind, wie zum Beispiel bei “erdnussallergie”.

Und die lockere und eben manchmal auch witzige Art von Leni, Anna und Mara macht ihre Musik aus. Auch beim Proben haben lovehead am meisten Spaß, wenn die Songs fertig sind und für die Bühne geprobt werden. Während dem Schreibprozess ergänzen sich die drei eigentlich perfekt.

„Ich glaub das ist für jeden anders, weil wir alle auf andere Dinge beim Schreiben achten.“

Während Leni eher Textmensch ist, sind Mara und Anna eher auf die Instrumentals und Melodie fokussiert. Und was sie am meisten schätzen, ist der freundschaftliche Aspekt beim Schreiben – sich austauschen, Erfahrungen zu teilen und diese gemeinsam in Musik zu verpacken. “Solange man da entspannt rangeht, dann wird das schon” – die Sorge, dass ihnen irgendwann nichts mehr einfällt, schleicht sich nur manchmal ein, wie Mara verrät. Aber durch das gemeinsame Schreiben im Proberaum im Garten bei Mara zuhause vergeht die Sorge ein wenig.

Live-Sommer mit lovehead

Im Moment müssen sich lovehead damit aber eh nicht beschäftigen, viele Songs sind nämlich schon fertig geschrieben. Deswegen haben sie jetzt auch Zeit, live unterwegs zu sein. In diesem Jahr sind die drei in dieser Hinsicht ganz gut ausgelastet. Beim Immergut Festival standen sie schon Ende Mai auf der Bühne und auch sonst sind für dieses Jahr viele weitere Festivals und Support Shows geplant. lovehead begleiten u.a. Berq und Provinz auf Tour und treten etwa beim watt en schlick und Reeperbahn Festival auf. Gerade haben die drei Studentinnen viel Zeit, sich auf Live-Shows zu konzentrieren und stecken weniger davon in die Songwriting-Phase. Das jetzt mehr Live-Shows kommen, trifft sich gut: Mara findet nämlich, dass “erdnussallergie” vor allem durch ihre Auftritten noch einmal mehr Wellen geschlagen hat als der Vorgänger “denkst du an mich?”. Mittlerweile haben die drei schon einige Konzerte hinter sich und Mara erzählt, dass die Shows ihr immer mehr Elan geben und Spaß machen. Die anfänglichen Unsicherheiten auf der Bühne verfliegen mit jeden Auftritt mehr und die Freude überwiegt.

„Es ist schon cool, wenn man sieht, dass die Leute Spaß haben und man dann einfach weiß, warum man das macht.“

Ob schon größere Projekte wie EPs oder ein Album geplant sind, konnten lovehead mir konkret noch nicht sagen. Lust haben die drei auf jeden Fall. “Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich so viel wie möglich veröffentlichen.”, sagt Mara, gerade auch, um die Leute bei Konzerten mehr abzuholen. “Es bockt halt schon mehr, zu spielen, wenn die Leute die Lieder kennen”, schiebt Anna dabei noch hinterher. Fest steht: lovehead haben Lust, weiter Musik zu machen – und Fans wie ich dürfen gespannt sein, was als Nächstes kommt.

Hier könnt ihr in lovehead reinhören:

https://open.spotify.com/intl-de/artist/66RYRcCpcfJqF3TwqCbUce?si=MAWvqg8XTeuGV6-JnlfHDA