Zwischen Schönheit und Schmerz: Serpentin veröffentlicht „Die schönste Tragödie“

Serpentin im roten Licht

Fotocredit: ShotbySvenja

Wer das Picky Magazine und generell die deutsche Indie-Bubble schon länger verfolgt, ist früher oder später bestimmt schon mal über ihren Namen, Stimme oder Art zu texten gestolpert – die Rede ist von Serpentin.

Die Musikerin aus Hannover ist aus meinem musikalischen Kosmos ehrlich gesagt nicht mehr wegzudenken und berührt mich jedes Mal aufs Neue ganz tief im Herzen. Geprägt wird ihre Musik von ihrer einzigartigen, kraftvollen Stimme und dem Sound, der sich in der Elektro-Pop Richtung einordnen lässt.

Ich erinnere mich noch zu gut an ihre Tour im letzten Herbst, als sie bereits neue Songs und einen etwas neueren Serpentin Sound präsentiert hat. „Die schönste Tragödie“ feiert ihren Release und die Welt kann ein Stück mehr in das Innerste der Künstlerin eintauchen. Die EP umfasst vier Tracks und die Namen dieser sind so schön und einzigartig wie der Klang.

WAS WENN ES NIE WIEDER GUT WIRD? UND WAS WENN DOCH?“


Bereits vor über einem Jahr wurde mir dieser Satz in Form eines Reels auf meine Insta-Timeline gespült, hinterlegt war die Demo zum Song „Die schönste Tragödie“. Die Kommentare waren bereits hier durchflutet von der Frage, wann dieses musikalische Meisterwerk endlich in voller Gänze hörbar sein wird. Ganze 53 Wochen später ist nun die Zeit gekommen und ehrlich gesagt klingt es noch besser als erwartet.

Thematisch beschäftigt Serpentin sich hier und auf der ganzen EP mit der Gleichzeitigkeit von Schönheit und Schmerz. Eine Tragödie, die ihresgleichen in jedem Leben sucht. Auf der einen Seite erleben wir jeden Tag viele tolle, wundervolle und einzigartige Momente und auf der anderen Seite sind unsere Leben auch Tag ein Tag von Zweifeln, Verlusten und Schmerz geprägt. Wie soll man sich hier überhaupt zurechtfinden?

Serpentin beantwortet diese Frage sehr persönlich auf ihrer EP und lässt tief blicken, welche Reise sie in den letzten 1 ½ Jahren durchgemacht hat.
Auf „Velours“ wird das Thema von queerer Liebe aufgegriffen und die Sehnsucht, echt zu sein, findet hier ihren Platz. „Eskapismus“ ist der Song für die witchy Season im Herbst und bildet musikalisch sowie inhaltlich den Gegenpol zu „Velours“. Es geht um Macht und Magie, getragen von technoiden Synthesizern, wie wir sie von Serpentin gewohnt sind. Der dritte Track „Himmel blau“ kommt ganz sacht auf einen zu und die Wut lässt nach, sehnt sich nach Ruhe und öffnet eine sensible Seite. Abgeschlossen wird die EP dann von „Die schönste Tragödie„, dem gleichnamigen Titeltrack.
Wenn ihr in euren Leben also oft keinen Platz findet, wo ihr euch sicher fühlt, ist diese Musiksammlung vielleicht etwas für euch. Sie lässt Raum für Gefühle und alles zwischen Stärke und Verletzlichkeit.

Wir bleiben ganz gespannt, wie Serpentins Reise vor allem im nächsten Jahr musikalisch und kreativ weitergeht. Bis dahin kann ich euch allen die EP sehr ans Herz legen und ganz explizit auch das Musikvideo zu „Eskapismus“.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.