Picky Jahresrückblick 2025: Unsere Lieblingsalben

The album is not dead und hier sind die Beweise: Unsere Favoriten des Jahres, in alphabetischer Reihenfolge.

Baths – Gut

Dreiundfünfzig Minuten Erzählungen über Begegnungen, ein Treppenhaus aus Zedernholz, und a fuckton of feelings. Will Wiesenfeld aka Baths hat einen Roman zum Hören erschaffen. All das, was er als sein Alter Ego „Geotic“ nicht auf Electronic-Instrumentals erzählen kann, wird hier serviert. Klanglich taucht „Geotic“ ab und an mal im Album auf, „Menage frei!” für Wiesenfelds radikale Selbstreflexion. Für mich war „Gut” der Anker, ohne den ich im Frühsommer die politische Realität im Osten von Texas um mich herum schwer ertragen hätte. (picked by Arthur)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Drangsal – Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen

Drangsal kann sich einfach nicht kurz halten. Ein unhandlich langer Titel, 17 Songs auf 58 Minuten – und genau darin liegt die Stärke seines vierten Studioalbums. Zwischen all den Releases, die man einmal hört und dann vergisst, bündelt es alles, was eine wirklich gute Listening-Experience ausmacht: eine packende Dramaturgie aus unberechenbaren Songstrukturen, ausufernden Instrumentals und explosiven Highlights. Dazu kommt die perfekte Balance aus düsterer Atmosphäre und kindlicher Verspieltheit. Keine Sekunde wirkt zu lang, kein Song fehl am Platz. Selbst das vermeintlich größte Stück Scheiße auf diesem Album ist die schönste Scheiße, die ich in diesem Jahr gehört habe. Der beste Beweis dafür, dass man sich nicht kurz halten muss. (picked by Carlos)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

HighSchool – HighSchool

Die Band HighSchool bringt mit ihrem gleichnamigen Debüt-Album unweigerlich die eigene Teenager-Zeit zurück, aber vielleicht in einer leicht romantisieren Form, zumindest bei mir. Die 12 Tracks der australischen Post-Punk-Band wären damals der perfekte Soundtrack meines 16-Jährigen Ichs gewesen, das lustlos durch die Schulflure schleicht. Was soll ich sagen, schallert einfach. (picked by Michelle)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Lorde – Virgin

„Some days, I’m a woman, some days, I’m a man“ – schon im Intro-Song Hammer zeigt Lorde, dass es nie zu spät ist, sich selbst kennenzulernen. Auf den insgesamt elf Tracks nimmt sie uns genau auf diesen Weg mit. „Virgin“ fühlt sich an wie ein Album, dem man eigentlich gar nicht zuhören dürfte – so offen, so intim ist Ella Yelich-O’Connors Selbstbefreiung. Als Lorde durchleuchtet sie ihren Körper, ihr Geschlecht, ihre Weiblichkeit, singt von verzerrter Selbstwahrnehmung, von Spiegeln, die sie verdeckt und dem Drang, patriarchale Zuschreibungen hinter sich zu lassen. Mit dröhnenden Synthesizern, Technobeats und beinahe komplett verzerrten E-Gitarren und Bässen hilft Lorde nicht nur sich selbst, endlich sie selbst zu sein – sondern uns allen. (picked by Jenni)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Lust For Youth ft. Croation Armor – All Worlds

„Friendzone” läutet die ersten Erwartungen an das Album ein. Aha, Elektro. Apple Music erlaubt sich sogar eine Genrekategorisierung als Pop. Und „Passerine” erträkt diese Erwartung in sleazigen Balladentönen. Und dann steht man erstmal gänzlich verwirrt da und lässt sich von Loke Rahbek und Hannes Norrvide durch „All Worlds” lenken. Es wabert, es grooved, es wird sich an einem breiten Samplebuffet aus Triphop, Dubstep, Garage bedient, es wird aber überraschenderweise nie unübersichtlich. Dieses Album ist eine synthesizergetriebene Sehnsuchtsmaschine, die ihresgleichen sucht. (picked by Arthur)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Momma – Welcome to My Blue Sky

„Welcome to My Blue Sky“, ein Album, für das man den besten Sommer aller Zeiten beschwört und es auch genauso meint. Es ist ein Sommeralbum, das maßgeblich von den Ereignissen zwischen 2022 und 2023 inspiriert wurde – insbesondere von Mommas erster Headliner-Tour, einer Reihe von Konzerten als Support für Weezer und dem Ende ihrer jeweiligen langjährigen Beziehungen. So feiert „Welcome to my Blue Sky”  die Unbeschwertheit des Tourlebens und der warmen Jahreszeit und lädt dazu ein, den wildesten Impulsen freien Lauf lassen. Momma zelebriert diese Rücksichtslosigkeit mit Vergnügen und geben selbst zu: „I’m fucking up my life” und weiter: „Let’s tell all our friends that we’re making a mess”. Und das mit einem Sound, der den Highschool-Spirit der 90er Jahre aus Coming-Of-Age Filmen entfacht. (picked by Sofia)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

NoSo – When Are You Leaving?

Softe Gitarren, gefühlvolle Vocals, ehrliche Texte – so klingt „When Are You Leaving?” von NoSo alias Baek Hwong. Das im Oktober erschienene zweite Album des koreanisch-amerikanischen Künstlers ist gleichzeitig melancholisch und zukunftsorientiert, ernst und doch leicht, sodass man sich mal in eine Decke kuscheln und lauschen, mal aufspringen und durch den Raum tanzen möchte. Dabei ist „When Are You Leaving?” nicht nur musikalisch eine Weiterentwicklung, sondern knüpft auch inhaltlich an Hwongs frühere Releases an. Während bisher Sehnsucht, Träumereien und Hoffnung im Vordergrund standen, rücken nun Themen wie Selbstermächtigung und das Loslassen der Vergangenheit stärker in den Fokus. Definitiv ein Must-Listen! (picked by Celine)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Orbit – Countless Feelings But So Few Words

Der Rückblick auf die Jugend, die Erinnerung an Freundschaft und die Dankbarkeit für genau diese – Orbit widmet seinen Freund*innen ein ganzes Album. Es ist ein musikalisches Fotoalbum, ein Abschied vom jugendlichen Lebensgefühl, der mit erstaunlich wenigen Worten auskommt. Vom Albumcover bis hin zur Tour ist jedes noch so kleine Detail dieser Freundschaft gewidmet. Dabei spricht Orbits Musik die Sprache der Erinnerung: Alltagsklänge zitieren die Heimat, Melodien treffen genau die passenden Gefühle. Der ruhigste Moment des Albums ist zugleich der bezeichnendste: Der Titelsong und gleichzeitige Abschluss lässt Raum, sich von der eigenen Jugend zu verabschieden. Über sieben Minuten schwebt der Klangteppich vor sich hin und gibt Zeit, sich in den eigenen Gedanken zu verlieren. Orbit selbst steht dabei längst nicht mehr im Mittelpunkt – auf diesem Album sind es die Erinnerungen, die seine Musik tragen. Noch nicht überzeugt? Wir haben auch eine Mini-Doku zum Künstler gemacht, die ihr hier sehen könnt. (picked by Carlos)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Pauls Jets – Morgen sind wir Fantasy

Alles, was musikalisch aus Wien kommt, hat die Balance zwischen Melancholie und Albernheit perfektioniert. Die neue Pauls Jets Platte ebenfalls. Ihr ein Genre zuzuordnen, wäre dabei eine Zumutung – ein Track heißt zum Beispiel „Hardcore” und ist gar kein Hardcore. Das Trio singt von Einsamkeit im Großstadtalltag, großen Gefühlen und kleinen Erdmäusen, sie öffnen mit jedem Lied soundlich neue Ebenen. Ach und please bring back viel zu lange Songtitel wie „Ich habe Angst so ohne dich kann ich nicht leben oder kann ich doch ich glaub schon aber schön ists nicht”. Wundervoll! (picked by Elsa)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Prewn – System

Folk kann rau und kratzig sein, das zeigt uns Prewn, das vulnerable Soloprojekt von Izzy Hagerup. Ihr zweites Album kniet sich schonungslos in die Erfahrung der Depression und vertont sie durch schräge Gitarren und Streicher, die zittern. Das titelgebende Herzstück „System” blutet durch die Kopfhörer hindurch, Hagerups Stimme klingt wie ein verletztes Tier, das sich seine Wunde leckt. Doch es gibt auch sanfte Momente. Das Ganze endet mit einem Hoffnungsschimmer, der behutsam sagt „Don’t Be Scared”. (picked by Elsa)

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

TL;DR? Alle besprochenen Songs und Künstler*innen findest du in dieser Playlist:

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.