Foto: Tim Erdmann
Der Newcomer M. Byrd setzt seine Live-Session-Reihe mit dem Song „Mountain“ fort.
Was haben wir im Laufe dieses Jahres nicht alle dieses Riff kennen und lieben gelernt. M. Byrds Single „Mountain“ erschien zwar bereits 2020, landete allerdings dieses Jahr dann endgültig auf dem Radar sämtlicher Indie-Heads.
Auch wenn der Name M. Byrd erst seit geraumer Zeit durch den Indie-Dschungel des Landes kreist, ist Frontmann und Sänger Max keineswegs ein unbekanntes Gesicht in der Szene. 2019 packte Maximilian Barth, wie M. Byrd bürgerlich heißt, als Bassist von Ilgen-Nur seine Koffer, um Letztere auf ihrer „Power Nap„-Tour quer durch Europa zu begleiten. Zuletzt spielten die beiden ein gemeinsames Konzert in der Elbphilharmonie in Hamburg.
„Mountain“ ist einer von vielen Songs, der beim Reisen durch Europa entstanden sein soll. Dementsprechend sehnsüchtig und doch vertraut klingt Maximilians Stimme, die sich selbstbestimmt über die wohlklingenden Gitarren-Akkorde legt und sich nicht davor scheut, eine direkte Emotionalität greifbar zu machen. „I said it to my friends / I’m good as I am / But I still cant understand / Why I’m tired to the bone“ heißt es beispielsweise im Titeltrack der zuletzt erschienenen EP „Orion“.
Mit „Orion“ erschien die erste Live Session, die von Tim Erdmann, welcher unter anderem für das visuelle Material des letzten Leoniden-Albums (Interview hier) zuständig war, gedreht wurde. In Erdmanns Inszenierung erleben wir M. Byrd in den Räumlichkeiten der Wartenau 16 – einer alten Mädchenschule in Hamburg, in der sich Künstler*innen und andere Kreative zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben.
Das alte Klassenzimmer gebärt durch seine großen Jugendstil-Fenster vereinzelten Sonnenstrahlen den Eintritt, die den Raum beinahe malerisch ausleuchten. Der atmosphärische Clip setzt die Band tadellos in Szene.
Die Liveversion von „Mountain“, die von Eugen Koop gemixet und gemastert wurde, klingt noch voller und ausgereifter als sein Original. Jedes Instrument scheint in sich aufzublühen. Zum Ende hin dürfen sich Zuschauende noch eines Gitarrensolos erfreuen, das die Performance musikalisch aufpoliert. Wem da nicht das Herz aufgeht, der hat Gitarrenmusik wohl nie voller Inbrunst geliebt…
Jetzt in M. Byrds Debüt-EP „Orion“ reinhören: