Hedge ist das noch sehr junge Projekt des Cuxhaveners Henrik Lührsen. Auf „A Dreamer’s Tale“ singt er von einer Liebe, die ihm das Herz bricht.
Ziemlich unwirklich kommt mir die Nummer A Dreamer’s Tale vor, die Hedge gemeinsam mit Olly Lagemann geschrieben hat. Ich meine, der Song fängt an und zieht dich sofort in sich hinein. Abgesehen von diesem smoothen, treibenden Gitarrenriff gleich zu Beginn gibt es noch so viele andere tolle Elemente in diesem Song zu entdecken.
Wenn Hedge anfängt zu singen, höre ich sofort zu. Die Story fängt ganz normal an: Er trifft sie auf einer Party. Hatten wir alle schon, so oder so ähnlich. Die Lyrics haben continuity und ziehen den Song vorwärts, ich möchte wissen, wie es mit der Geschichte weitergeht.
Hedge: Rapper oder Sänger -Vielleicht beides?
Dann fällt mir irgendwann auf, dass ich gar nicht genau einordnen kann, ob der Typ singt oder rappt. Irgendwie beides so. Durch die optische Nähe zu Mac Miller (R.I.P) fällt meine Wahl eher auf rappen, doch bei Sekunde 43 fängt er dann an, richtig zu singen, und mir wird schlagartig klar: Der Dude klingt wie Ed Sheeran. Wie fucking Ed Sheeran. Freudentränen, Gelächter, ein Sektkorken knallt. Hammer!
Doch A Dreamer’s Tale geht unbeirrt weiter. Es gibt noch ein paar gesäuselte Zeilen, dann kommt das Highlight der Nummer. Sehr schönes Songwriting hier übrigens, wie der Höhepunkt des Songs auch gleichzeitig das Ende der Geschichte darstellt.
Hedge bekommt einen Effekt auf seinen Gesang, seine Stimme klingt aufgekratzter, tiefer. Weniger einfühlsam. Auch der Song fährt kurz runter, lediglich eine Gitarre begleitet ihn jetzt noch. Zum Abschluss fallen wir durch die Zeitgeist-Wolke: Schnelle Hi-Hats für acht Takte. Dann ist der Song zu Ende. Ein bisschen wie ein melancholischer Tagtraum.
Hedge feiert ein großartiges Debüt!
Hedge hat mit A Dreamer’s Tale ein grandiosen ersten Song veröffentlicht. Wie oben schon erwähnt, hat mir hier insbesondere die Songstruktur und das Sipping, oder Ranging (Mix aus Rapping & Singing) gefallen. Kontinuierlich und mit ruhiger, sanfter Musik hinterlegt, wird eine Geschichte erzählt, dessen Ende man hören möchte.
Auch in Kombination mit dem ausnahmsweise mal in HQ angebotenen Musikvideo wirkt A Dreamer’s Tale sehr träumerisch und ein bisschen surreal. Ein Typ in einem nicht definierbaren pinken Raum. Klasse. Alles in Allem also: Toller Song Hedge, weiter so!