Slowdive sind Rachel Goswell, Neil Halstead (beide Vocs und Git.), Christian Savill (Git.), Nick Chaplin (Bass) und Drummer Simon Scott (Foto: Parri Thomas)
Slowdive veröffentlichen mit “kisses” die erste Single ihres für den 1. September angekündigten Albums “everything is alive” samt eindrucksvollem Video.
Obwohl man dieser Tage wirklich mit allem rechnen sollte, gibt es hin und wieder doch unvorhersehbare Überraschungsmomente, die einen verzaubern und aus der Bahn werfen. Zeug*innen eines solchen Momentes müssen vergangenen Mittwoch Shoegaze-Fans geworden sein – denn Slowdive sind zurück!
Ganze sechs Jahre sind seit ihrem monumentalen, selbstbetitelten Comeback-Album vergangen. Da trifft “kisses” trotz dieser langanhaltenden Stille direkt einen Nerv, ganz tief in einem drin. Der wohl bisher größte Pop-Moment der Band, der durch das von Noel Paul gedrehte Video zu einem Neapel-Roadmovie wird und an Wong Kar-Wai’s “Fallen Angles” erinnert, lässt bereits erahnen, dass das kommende Album ein Sammelsurium merkwürdig vertrauter und hoffnungsvoll-sehnsüchtiger Momente wird.
“Maybe there’s a car, there / Driving away from here / Taking all the ghosts / The hurt / Well, everything starts anew / Tell me what you need / What’s right / Whatever is just enough / Is Living with the truth”
Slowdive – „kisses“
Der Song fühlt sich an wie ein lauer Frühlingstag, an dem die Sonne zum ersten Mal seit Wochen wieder die dunkle Wolkendecke durchbricht.
Den Napel By Night-Roadmovie von Noel Paul zum neuen Slowdive Song kannst du dir hier in Ruhe ansehen:
Slowdive haben es perfektioniert, in der tiefsten Melancholie ihres Sounds ein Licht zu verstecken, das Wärme spendet, wenn man sie am meisten braucht und am wenigsten erwartet. Während sie im gedimmten Licht der Straßenlaternen durch die Stadt fahren, kann man all den Menschen im Video die Schwere in ihrer Brust vom Gesicht ablesen – und doch haben die vier Minuten nichts Trauriges an sich. Ganz im Gegenteil. Irgendwann wird es immer wieder hell. Irgendwann findet man einen Weg heraus aus dem Ort, an dem man war. Und so fadet der Song friedvoll aus und entlässt einen in die Stille der Nacht.
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