Der große Picky Magazine Jahresrückblick 2023: Unsere Lieblingssongs

Diese Songs haben die Picky Magazine Redaktion in diesem Jahr besonders viel begleitet (Reihenfolge unbedeutend).

Dream Ceremony – Don’t You Wanna Go Back To Feeling Alive?

Manchmal gelangen Songs durch eine Verkettung von Zufällen zu einem, die Zustände erfassen, deren Bedeutung man selbst noch nicht greifen kann. So ist es mit “Don’t You Wanna Go Back To Feeling Alive?” geschehen…Ein Song gegen das apathische Selbst und Mahnruf zur Partzipation am Leben ‒ dem eigenen und dem der anderen. (picked by Sofia)

Del Water Gap – All We Ever Do Is Talk 

„All We Ever Do Is Talk“ ist ein nostalgisch angehauchter Rausch durch Momente des frisch Verliebtseins, die jederzeit entgleiten zu drohen. In der Vergänglichkeit der Momente steckt der Nervenkitzel. Hinreißend verletzlich hallen Del Water Gap’s Worte nach. „Will we ever get that feeling again?(picked by Sofia)

Beach Fossils – Dare Me

„Dare Me“ ist ein eindringlicher Song, der sich mit Konflikt, Freundschaft und den intensiven Gefühlen zwischenmenschlicher Beziehungen auseinandersetzt –  ein musikalisches Bekenntnis, sich in letzteren auch mal verletzlich zu zeigen und gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen. Eines von mehreren Schmuckstücken auf dem ebenfalls in diesem Jahr erschienenen Album “Bunny” der Beach Fossils. (picked by Sofia)

The Beaches – Blame Brett 

Mit einer Wucht, die ihresgleichen sucht, exposen The Beaches im Gewand von Indie-Gitarren Brett Emmons. Ist das vielleicht die lässigste Schuldzuschreibung jüngster Musikgeschichte? Spaß beiseite: Trotz des sehr offensiven Outcalls bleibt genug Platz für Eingeständnisse: “I’m not ready for therapy / To take accountability”. (picked by Sofia)

Slowdive – kisses

Ganze sechs Jahre sind seit ihrem monumentalen, selbstbetitelten Comeback-Album vergangen: Da trifft “kisses” trotz dieser langanhaltenden Stille direkt einen Nerv, ganz tief in einem drin. Der wohl bisher größte Pop-Moment der Shoegaze-Band, der durch das von Noel Paul gedrehte Video zu einem Neapel-Roadmovie wird, ließ als erste Single-Auskopplung, dass das diesjährig erschienene Album “everything is alive” ein Sammelsurium merkwürdig-vertrauter und hoffnungsvoll-sehnsüchtiger Momente wird. (picked by Sofia & Elsa)

Fiasko Leitmotiv – Untertauchen 

Wer es sich beim Bandnamen nicht eh schon direkt gedacht hat – hier haben wir es mit New Wave zu tun, der bis jetzt aber eher selten auf Deutsch erschien. Nach viel Düsternis sticht “Untertauchen” mit einem fast schwebenden Sound hervor, klingt leichtfüßig und doch auch schwermütig. Die Bassline bleibt direkt im Kopf kleben, das Meer-mehr-Wortspiel auch. (picked by Elsa)

Ede, Decker, Sargland – Immer 

Ede macht eigentlich elektronische Tanzmusik und bewegt sich in Berliner Clubs, aber ein Hang zum New Wave scheint ebenfalls zu existieren. So erklingt auf dem Song eine uns sehr bekannte Stimme (einmal Buchstaben durchmischen und das Rätsel ist gelöst) – Umschlungen von 80s-inspirierten Sounds wiederholt sie den Titel, immer und immer wieder. (picked by Elsa)

EASY EASY – schädel 

Brich mir mein’ Schädel, brich mir mein Herz”, aua. EASY EASY kamen 2023 mit deutschen Texte um die Ecke und man kann eigentlich nur sagen: endlich. Die Neue Neue Deutsche Welle-Lieblingsmäuse treffen damit einen Nerv, den davor nur Edwin Rosen treffen konnte. Schonungslos schmerzhafte Bilder, zertrampelt von der Kick der Drum Machine. (picked by Hannah)

Donkey Kid – between the lines 

Auch Donkey Kid hat die Drum Machines für sich entdeckt und liest auf “between the lines” zwischen den Zeilen. Er erzählt auf einem Rhythmus, der nicht besser zum mechanischen Ochsen, der Cover und Musikvideo ziert, passen könnte, von Beziehungsdramen, Hin und Her und emotionalen Verstrickungen. Und doch kommt der Song in solch herrlich unbeschwerter Indie-Manier daher, dass man ihn auch ohne nachzudenken in Reminiszenz an den Sommer hören kann. (picked by Hannah)

shame – Adderall 

Shame stachen schon mit dem vor zwei Jahren erschienenen „Drunk Tank Pink“ aus dem Londoner Musik-Konglomerat hervor. Das diesjährig erschienenen „Food for Worms“ ist in Gänze zwar nicht so stark wie sein Vorgänger, jedoch ist der schier unendlich weite Refrain des Songs „Adderall“ – thematisiert wird der bei ADHS und Narkolepsie angewandte gleichnamige Wirkstoff – im Kontrast mit den sehr ruhigen Strophen wie ein Wechsel zwischen medikamentösem und nüchternem Zustand. (picked by Johannes)

Tramhaus – Beep Beep 

Die niederländische Post-Punk-Band hat dieses Jahr drei Doppel-Singles veröffentlicht. Gewohnt humoristisch beschäftigt sich Sänger Lukas Jansen auf der B-Seite von „The Goat“ mit uns allen bekannter anstrengender Männlichkeit. Der treibende Bass bietet dabei das Fundament für die mit einschneidender, an Gang of Four erinnernder Gitarre und zischender Hihat akzentuierte Abrechnung. (picked by Johannes)

Twnie – Burlington Mall

Twnie fängt perfekt ein nostalgisches Kleinstadtleben ein und verpackt es in einer typisch “Amerikanischer Teenager” Vibe. Süßer Song mit guter Gitarre, Wohlfühlfaktor und sehr catchy Chorus. Passt aber besser zum Frühling/Sommer. (picked by Ben)

Sea Glass feat. Yes Kid – Never Right 

Ebenfalls warm und dreamy, aber auf eine andere Art und Weise. Die soften Vocals von Yes Kid zusammen mit dem rhythmischen Schlagzeug ergeben einen einzigartigen Flow und insgesamt hat der Track einfach mega viele Layer und Details in die man sich beim Anhören vertiefen kann. (picked by Ben)

All diese Gewalt – ALLES IST NUR ÜBERGANG 

“ALLES IST NUR ÜBERGANG” lautet nicht nur der Titel des neuen Soloalbums Max Riegers, sondern eben auch eines bezaubernden Songs, der vorab schon als Single erschien. Durch seine Abstraktheit wirkt “Alles ist nur Übergang” poetisch und tiefgehend zugleich. Rieger selbst erklärte, die Ideen seien “wie ein warmer Schwall Erbrochenes” aus ihm herausgesprudelt. (picked by Nadine) 

Carlo Karacho – Starkes Mädchen 

Freitag, der 02.06.2023: Draußen wird es langsam immer wärmer, der Geruch von Sonnencreme liegt in der Luft und die ersten sommerlichen Tracks trudeln so langsam ein. So auch “Starkes Mädchen” von Carlo Karacho. Der Track taumelt irgendwo zwischen NDW, Synth-Pop und viel Ironie und schenkt uns einen Ohrwurm, den wir wochenlang nicht mehr loswerden. Einen tanzbaren Beat gibt’s (wie sollte es bei Carlo auch anders sein?) natürlich auch noch oben druff. (picked by Nadine)

The Japanese House – Touching Yourself 

Wie schmerzhaft und anstrengend eine Fernbeziehung sein kann, teilt Amber Bain, besser bekannt als The Japanese House, mit uns auf ihrem Track “Touching Yourself”: “Said she’d call me from a better place, if you think things will change, you’re kidding yourself”. Getragen wird der Text voller Sehnsucht von Pop- und Synthklängen, die man in Dauerschleife hören kann. (picked by Janina)

MINE – ICH WEISS ES NICHT 

Mine weiss nicht, wie das Leben funktioniert, aber das ist okay – wir wissen’s auch nicht. Was sie aber weiß, ist wie man verdammt gute Tracks kreiert, die besser zur aktuellen Zeit nicht passen könnten. Wir alle hätten vermutlich gerne diese eine Formel, mit der man aufhört zu grübeln, und Vieles einfach so annimmt, wie es ist. Bis wir die gefunden haben, hören wir Mine’s “ICH WEISS ES NICHT” und warten gespannt auf das neue Album “BAUM”, das im Februar 2024 endlich erscheint. (picked by Janina)

EALA – Rauchen ist tödlich 

Mit ihrer bisher einzig veröffentlichten Single “Rauchen ist tödlich” setzt EALA die Messlatte hoch. Ihre kratzige und ungezähmte Stimme legt sich bestimmend über die Pop-Beats. Sehr zu empfehlen ist auch ihre Performance bei den Leergut Sessions” auf YouTube – dort gibt es auch drei bislang unveröffentlichte Werke zu hören. (picked by Fe)

Paula Dalla Corte – Good Girl Killer 

Nach ihrem Sieg bei The Voice of Germany 2020 hat die Künstlerin 2023 ihre zweite Single “Good Girl Killer” herausgebracht. Wüsste man nicht, dass die Schweizerin einem deutschen TV-Format entstammt, würde man sie samt ihrer Musik ganz sicher dem Indie-Pop verschreiben. Mit ihrer hartnäckigen Kratzigkeit tut sie der Musiklandschaft gut und dreht jegliches Castingshow-Image mit ihrem Vintage-Sound auf links. (picked by Fe)

Dilla – Mensch 

Ich bin ein Mensch, doch ich wär’ gerne frei wie ein Vogel”, singt Dilla in ihrer Ballade “Mensch” auf ihrem ersten Studio-Album “Also bin ich”. Dem Titel gleich begibt sich die Musikerin und Produzentin mit “Mensch” auf die Reise in philosophische Fragen und die Suche nach Antworten zum Sein und Nicht-Sein. Und ganz abgesehen davon stellt sie (erneut) ihre bemerkenswerten Gesangs- und Produktionsskills unter Beweis. (picked by Fe)

TL;DR?

Hier findest du die von uns ausgewählten Picks aller Kategorien in der großen Jahresrückblicks-Playlist: