Der große Picky Magazine Jahresrückblick 2022: Unsere Lieblingssongs

Diese 20 Songs haben die Picky Magazine Redaktion in diesem Jahr besonders viel begleitet (alphabetische Reihenfolge).

Agatha is Dead! – Muse 

Die vier Wahl-Berliner haben mit ihrer ersten Veröffentlichung direkt ins Schwarze getroffen: treibender Bass und Schlagzeug mit eingängiger E-Gitarre und lässiger Gesangs-Melodie formen eine der besten Erstveröffentlichungen dieses Jahr. (picked by Johannes)

Arctic Monkeys – There’d Better Be A Mirrorball

Ja, die Indie-Rocker werden immer älter. Ja, hier glänzen jetzt mehr Streicher-Arrangements als laute Gitarren. Aber: Alex Turner hat schon immer am besten über verflossene Liebe geschrieben, da ist dieser Song keine Ausnahme. Und wie schön klingt bitte das Intro? (picked by Elsa)

Blond feat. addeN – Männer

Kaum eine Band schafft es, Musik so unglaublich gut mit politischem Aktivismus zu verbinden, ohne dabei aufgesetzt zu klingen, wie Blond. Und die nötige Prise Humor lässt die Chemnitzer Formation sowieso nie missen. „Männer“ macht auf den Ungleichstand der Geschlechter in der Musikbranche aufmerksam; auf die noch immer sehr unausgewogenen Line-Ups einiger Festivals, die mit halbherzigen Ausreden verteidigt werden. Liebe Grüße an den Ring. Bitteres Thema, tanzbarer Song! (picked by Janina)

Der Ringer – KINTSUGI

So wie die japanische Reperaturkunst Kintsugi Zerbrochenes wieder zusammensetzt, flicken Der Ringer auf dem gleichnamigen Song endgültig ihre Wunden, die in den letzten Jahren immer wieder aufrissen, um ihnen endlich die benötigte Zeit zum Heilen zu geben. Was bleibt sind die goldenen Narben und ein Song, der als Herzstück ihres Comeback-Albums “XP” zu begreifen ist. Der wuchtige Synthesizer im Refrain treibt einem entschlossen die dunkle Vergangenheit aus – wird Zeit, sie endlich hinter sich zu lassen. (picked by Sofia)

Edwin Rosen – 21 Nächte wach 

Im Herbst kehrte Edwin Rosen mit einer sehnsüchtig erwarteten Single “21 Nächte wach” zur großen Freude der NNDW-Bubble auf unsere Release Radare zurück. Und er hat keinesfalls enttäuscht! Mit einer gewohnt erschlagenden Drum-Machine und zerbrechlicher Ehrlichkeit im Gepäck, schüttet er uns knapp drei Minuten lang sein Herz aus. Er singt von Schlaflosigkeit, Verzweiflung und Verletzlichkeit. (picked by Hannah)

Die Verlierer – Mann im Mond 

Die nächste Erstveröffentlichung. Das Berliner Quintett hat mit der Singleauskopplung ihres Debütalbums einen Geist irgendwo zwischen Krautrock, Punk und NDW à la Fehlfarben wach gekitzelt. (picked by Johannes)

diggidaniel – Zucker für mich 

Wie gut Zucker einem tut, ist die eine Frage, genug haben kann man davon trotzdem nicht – Mit dieser Metapher spielt diggidaniel in seinem zuletzt veröffentlichten Song. Die Abfolge von Synthesizer Sounds sowie der Text graben sich mit jeder Wiederholung tiefer ins Gehirn und irgendwann kann man auch hiervon nicht genug bekommen. (picked by Elsa)

Dilla – Mario Kart

Mit „Mario Kart“ hat Dilla nach „Photosynthese“ und „Unter ihrem Dress“ eine weitere Bombe rausgehauen und erobert sich mit ihren ungemein gut tanzbaren Tracks einen Platz auf dem Treppchen unserer Lieblinge. (picked by Malin)

Fontaines D.C. Jackie Down The Line

Mit der ersten Singleauskopplung ihres aktuellen Albums landeten Fontaines D.C. zurecht das erste Mal in den US Charts. Grian Chattens fast schon monotoner Gesang begleitet das düster daherkommende Treiben der Instrumentalisten, wodurch eine stimmige musikalische Dichte entsteht, die in den letzten Jahren selten zu hören war. (picked by Johannes)

GAST – fallen

Auf „fallen“ geben GAST alles. Sound und Text sind so unverwechselbar, dass man zu sagen wagen könnte: Die beiden haben schon jetzt ihren Signature-Sound gefunden. Verzerrte E-Gitarre, ein schwereloser Synthesizer und Lyrics, die gleichermaßen minimalistisch wie gewaltig sind. So malen GAST auf „fallen“ Bilder in unsere Köpfe, die kaum loslassen. Vom Streunen durch Straßen und der „Leere in den Gassen”. (picked by Hannah)

Interpol – Toni 

Die New Yorker sind schon seit 25 Jahren dabei und die Single-Auskopplung des neuen Albums ist dabei deutlich unaufgeregter als damals. Das Piano verdrängt die E-Gitarre in den Hintergrund, textlich dreht es sich ebenfalls um Veränderung – musikalisch gesehen eine erfolgreiche Veränderung. (picked by Johannes)

Oehl, Mola – Satt werden

Mit ihrer rauen, tiefen Stimme und seinen sanften, leichten Vocals schaffen Mola und Oehl in ihrem gemeinsamen Song „Satt werden“ eine fast schon himmlische Komposition von Gegensätzen, die verzaubert. Der Song befindet sich auf dem Album “Keine Blumen”, das wir euch hiermit ebenfalls ans Herz legen möchten. (picked by Malin) 

Levin Liam, Cato – gleich 

Seine unverkennbare Stimme gemischt mit samtweichen Instrumentals und erschütternd emotionalen Texten haben Levin Liam schnell zum nächsten Wunderkind des deutschen Pops gemacht. „gleich“ handelt vom Festhalten und Loslassen. Zwischen dem Wunsch danach, dass alles „gleich“ bleibt und dem, nie „gleich“ zu bleiben. Ein Song, der alle Arten von Tränen aus uns herauskitzelt: die befreienden und die bedrückenden. (picked by Hannah)

Mayberg – Endlos_demo

Durchstarter Mayberg bescherte uns dieses Jahr mit seiner Endlos_demo eine Song, der ins Ohr geht und im Kopf bleibt. Wir sind so endlos verliebt, dass wir uns auch ohne eine ausproduzierte Version des Tracks zufrieden gaben. (picked by Malin)

MELE – Oxytocin

Mit „Oxytocin“ zeigt MELE mal wieder, was solide Pop-Songs können sollten. Gemäß des Titels liefert der Track den Hörer*innen nicht nur Oxytocin in Dauerschleife, sondern auch einen fetten Ohrwurm. (picked by Fe)

Philine Sonny – Same Light 

Oh, Philine Sonny… Wieso schreibst du bloß so wunderbare Songs? Ehrlicherweise hätte jeder Song, den die Newcomerin bisher veröffentlichte, einen Platz in unserer Bestenliste verdient gehabt. Stellvertretend ist es nun “Same Light” geworden Ein Song über das Verbiegen und darüber, wie man der eigenen Selbstentfremdung unterliegt, um einer Person zu gefallen. Solange, bis man schließlich mit Bedauern feststellen muss, nicht mehr zu wissen, wer man eigentlich ist. Das Saxophon-Solo setzt diesem berührenden Track gegen Ende die Krone auf. (picked by Sofia)

Pip Millet – Ride With Me 

Die britische Sängerin ist eigentlich für ihren soften R‘n‘B bekannt, der nach Wärme und Innigkeit klingt. Doch in dieser Single vom neuen Album „When Everything Is Better, I’ll Let You Know“ sind die Gefühle heruntergekühlt und in atmosphärische, treibenden Sounds verpackt. Eine Hymne aufs Wissen, dass man etwas Besseres verdient hat. (picked by Elsa)

 

TEMMIS – Wenn Du Da Bist 

Irgendwo zwischen deutschsprachigem New Wave und Techno-Einflüssen begannen TEMMIS Anfang des Jahres Fahrt aufzunehmen und rissen die Szene mit sich. Solch eine Energie hatte uns gefehlt, wir wollten doch einfach nur wieder tanzen. Und nun kam dieses Lied und vertrieb die Kälte des vergangenen Winters, bis die Füße schmerzten. (picked by Elsa)

 

The 1975 – Oh Caroline

Man hört, dass Bleachers Jack Antonoff bei der Produktion von “Being Funny In A Foreign Language” und vor allem bei der Hit-Single “Oh Caroline” seine Finger im Spiel hatte. The 1975 klang noch nie so organisch, das mag wohl auch an dem Saxophon liegen, mit dem der Song ausklingt und das nach dreieinhalb Minuten Verzweiflung ein wenig Wärme spendet. Ein großartiger Pop-Song mit einem ihm ebenbürtigen Refrain. (picked Sofia)

Vundabar – Alien Blues (Feat. Indigo De Souza)

Vundabar, die Band vieler und gleichzeitig weniger Genres, haut einen Redux ihres Top-Songs raus. Geschmeidiger und weniger rustikal als das Original, aber eine coole neue Perspektive. Gitarrensolo und Outro sind die besten Parts. (picked by Ben)

 

TL;DR?

Hier findest du die von uns ausgewählten Picks aller Kategorien in der großen Jahresrückblicks-Playlist: