Watt En Schlick 2021 – Ein Bericht

Das Watt En Schlick in Dangast fand am 29.07.-30.07. statt. Ich hatte das Privileg, mit einem Fotografen zusammen hinzufahren, um über das Festival zu berichten, Interviews zu führen und Fotos zu machen. Hier ist also mein Bericht.

Wer das Line Up vom Watt En Schlick 2021 gesehen hat, weiß, dass wir vom Picky uns da sehr zu Hause gefühlt haben. Giant Rooks, Leoniden, Fritzi Ernst, Balthazar, Pabst… die Indie-Szene hat sich am Strand getroffen, um mal wieder richtig zu feiern. 

Überraschungs-Act am Freitag um 16 Uhr waren Annenmaykantereit – die wir leider verpassten, wir standen im Stau. So einen Publikumsmagneten als Überraschungsact und praktisch ans Anfang des Festivals an einen Wochentag zu legen hat mich ein bisschen verwundert, um ehrlich zu sein. 

Bühnen am Strand

Wer noch nie beim Watt En Schlick war, kriegt hier einen kurzen Bericht der Location und Atmosphäre. Die Zeltplätze sind auf verschiedenen Wiesen rund um das Infield verteilt, zwischen Feldern und dem Strand. Die Bühnen selbst sind direkt am Strand – und mit direkt meine ich nicht nur nah am Wasser, sondern auch auf dem Wasser: das war die Floßbühne.  Außerdem gab es noch die Palette, eine kleinere Bühne, auf denen unter anderem Pabst richtig abgeliefert haben, die große Bühne, und die La Mer-Bühne, die etwas größer und auch mit kleineren Lichteffekten ausgestattet war. 

Die Bühne direkt am Meer: der Festivalstrand in Dangast

Wir hörten noch die letzten Klänge der Leoniden, als wir endlich zum Infield gehen konnten. Sie spielten L. O. V. E.. Den Instagramstories zur Folge, die ich nachher sehen konnte, muss die Stimmung fantastisch gewesen sein. Wir gingen zur La Mer-Bühne und hörten den Anfang von Kat Frankie. Allein der Kleidungsstil der Band hat mich schon begeistert, und die Musik erst recht. Und auch wenn es vielleicht nicht die bekannteste Band war, die Leute hatten tierisch Bock und haben es so genossen, dass es wieder Live Musik gibt. Dann kam der erste Schauer. 

Kat Frankie auf der La Mer – Bühne

Raindrops keep fallin’ on my head

Mit Schauer meine ich eigentlich Platzregen. Natürlich gab es kaum Überdachungen, alle Menschen quetschten sich unter die Sonnenschirme der Bierwagen. Seit fast zwei Jahren durfte man nur Kontakt mit seinen engsten Freunden oder Verwandten haben – und auf einmal steht man dicht an dicht wieder an der Theke. Natürlich mussten alle Festival-Besucher einen negativen Test vorweisen, deswegen musste man keine Angst haben. Und wie das so ist haben wir direkt Leute von unserem Zeltplatz gefunden, mit denen wir uns dann zum Prosecco-Frühstück verabreden konnten. Zwischen heftigen Regenschauern gab es einige kurze Pausen, in denen man sich einen neuen Unterstand suchen konnte, und wir die Kamera in Sicherheit brachten. 

Freitag Abend: die Giant Rooks liefern ab 

Die einzige Band, die wir wirklich von Anfang bis Ende mitbekommen haben, waren die Giant Rooks auf der Konzert-Bühne. Alle waren klatschnass, der Boden war nur noch Schlamm und es war auch nicht wirklich warm – trotzdem hatte alle einfach tierisch Bock. Barfuß, mit hochgekrempelten Hosen und durchgenässten Regenmänteln tanzte und sang die Menge. Mindestens genauso begeistert wie das Publikum war die Band selbst. Die Jungs von den Giant Rooks haben richtig Gas gegeben.  Sie tanzten auf dem Klavier, bauten Spannung auf und hielten sie so lange fest, bis das Publikum fast platzte. Man merkte, wie sehr die Jungs es genossen, wieder vor einem Live-Publikum zu spielen. 

Die Giant Rooks auf der Konzert-Bühne
Gänsehaut pur: nur mit Klavier und Gesang halten die Giant Rooks das Publikum in Atem

Ich hatte fast vergessen, wie das ist, auf einem richtigen Konzert zu sein. Man hört die Songs in anderen Versionen und sogar unveröffentlichte Songs. Man fühlt sich seinen Idolen viel näher, als man es je über ein IGTV oder TikTok-Video bewerkstelligen könnte. Man merkt wieder, dass die Musiker echte Menschen sind, und nicht Wesen, die nur in unseren Bildschirmen existieren. 

Das Ende der Glückssträhne

Es war ein toller Start in das Festival-Wochenende. Und danach ging alles schief. 

Das hatte allerdings nichts mit dem Watt En Schlick an sich zu tun, sondern mit unserem Zelt, unserem Auto, und vor allem dem Wetter. Obwohl wir eigentlich keine Festival-Anfänger sind, mussten wir am Samstag morgen doch kneifen – es schüttete und stürmte, unser Zelt war durch und der Opel Astra, den wir fuhren, war wirklich nicht für schlammiges Gelände gemacht. Natürlich wurde das Wetter besser, als wir dann nachmittags wieder zu Hause waren. Ob wir dann noch vom Zeltplatz gekommen wären kann ich euch allerdings nicht sagen. 

Auch wenn es nur ein kleiner Einblick in das, was ein Festival sein sollte, war, das Watt En Schlick war fantastisch. Gute Organisation, so weit wir das beurteilen können, viele Dixies, vielleicht ein wären ein paar Unterstände mehr nicht schlecht gewesen. Die Location ist ein Traum, und ich kann nicht erwarten, nächstes Jahr wieder hinzufahren.

Für noch mehr Fotos und Neuigkeiten vom Watt En Schlick folgt dem Festival auf den üblichen Social Media Kanälen:

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Fotos: Dimitrij Ron und Watt En Schlick Festival