Tristesse präsentieren Debüt-EP „Im schwächsten Licht“

Starke Sounds gemischt mit Einflüssen aus Indie, Alternative, Dream-Pop und Grunge: Tristesse entführen mit ihrer Debüt-EP in einen träumerischen Rausch, der nie enden soll. Nachdem die fünfköpfige Band erst kürzlich ihre erste Single veröffentlichte, folgt nun schon die EP „Im schwächsten Licht“. Echte Newcomer voller Talent also, weshalb ihr diese EP nicht verpassen dürft.

Tristesse liefern mit ihrem Debüt einen wirklich kraftvollen Sound, der vom ersten Klang an mitreißt. Die Mischung aus dem flächigen Gesang, der fast mit den treibenden Instrumentals verschwimmt und den starken Gitarrenriffs, erschafft ein fast verträumtes Klangbild. Ich will mich treiben lassen, einfach die Augen schließen und zuhören, doch gleichzeitig auch tanzen. Mit „Im schwächsten Licht“ präsentieren die Berliner eine Vielschichtigkeit, die diese EP so schön macht. Sie lässt mich an Spaziergänge zwischen den fallenden Blättern im Herbst denken und genauso an laue Sommernächte auf dem Balkon.

„Denk daran, auch ein zielloser Weg wird mal der Richtige sein. Unter mir ein trostloser Steg, schwankt verdächtig auf nassem Stein.“

Kreis

Die Berliner starten ihre EP mit „Rausch“. Wortwörtlich rauschende – im positiven Sinne – Gitarrensounds tragen die Hörer:innen aus der Gegenwart hinein in die Welt von Tristesse. Mit „Rausch“ und auch dem dritten Song auf der EP „Kreis“ zeigt die Band, was in ihnen steckt. Dabei füllen sie starke Sounds mit eingängigen Lyrics.

Auch dem Thema Mental Health widmen sich die Berliner mit „Serotonin“. Ein hartes Thema, mit dessen Stigma nach wie vor gebrochen werden muss. Mit ernsten Lyrics und düsterem Vibe begeben die Musiker sich auf der Suche nach Serotonin und weg von den Depressionen. Nichtsdestotrotz bricht „Serotonin“ musikalisch nicht mit den anderen Songs auf der EP. Der Song ist tanzbar, doch der Vibe traurig.

„Bring mich bitte von hier weg“

Mono

Zum Schluss ihres Debüts widmen sich Tristesse noch einmal bewusst der Eintönigkeit – vielmehr der Flucht daraus. Die Riffs auf „Mono“ erinnern an Grunge und werden von einem treibenden Schlagzeug begleitet. Melodische Klänge unterbrechen diese Härte, lassen die Gesangsstimme aber noch flehender wirken. Im Gegensatz zu den anderen Songs, endet „Mono“ und somit die EP mit klarem Gesang ohne Instrumentals. Vielleicht das perfekte Zeichen, dass der Rausch vorbei ist und man wieder ankommen muss.

Schade eigentlich, denn ich hätte mir gewünscht, den melodischen Sounds von Tristesse noch länger lauschen zu dürfen. Für mich klingt „Im schwächsten Licht“ wie das perfekte Debüt, denn ich will mehr von dieser Musik. Also hört rein und lasst euch genauso begeistern!

Beitragsbild: Micklas Heinzel