Franc Moody träumen in Farbe: Fette Disco-Single

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Franc Moody aus London melden sich mit funkiger und tanzbarer neuen Single zurück. Dream In Colour heißt das neue Teil und wird jetzt ordentlich reviewt.

Wer Pickymagazine schon seit einiger Zeit liest, dem könnte der Name Franc Moody etwas sagen. Die Londoner Truppe hatte es bereits im November 2018 mit Night Flight in die Top Ten Picks geschafft. Damals hatte ich die funkige Energie so gefeiert, die der Song versprüht. Wer sich einmal durch die Sachen von Franc Moody klickt, dem wird die Ähnlichkeit zu Acts wie Daftpunkt oder Jamiroquai sicherlich auffallen. Geilo, los gehts.

Dream In Colour beginnt mit einem Synthie, der nach leichten 8-Bit Gameboy Sounds klingt. Wie ein Appetizer kommt mir diese kleine Melodie vor, denn schon nach einigen Sekunden kommt sehr subtil die Bassline und die Drum-Abteilung rein. Und das reicht mir eigentlich schon. Vom Feeling her ist das ungefähr so, wie wenn das Flugzeug abhebt und sich deine ganzen Innereien kurz im freien Fall befinden. Was ich an Franc Moody so einzigartig und bemerkenswert finde ist das extrem tighte Rhythmus-Gerüst, was in fast jedem Song zu hören ist.

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Und ich benutze hier tatsächlich das Wort tight, weil es einfach besser beschreibt, was ich beim hören fühle. Die Musik ist nicht stabil, oder groovy, sondern einfach verdammt tight. Irgendwie schafft es die Band jedes Mal, den Groove in den ersten dreißig Sekunden vorzustellen und dann bis zum Ende durchzuhalten, ohne mich dabei zu langweilen.

Die Strophen kommen ziemlich unspektakulär rein. Die Tanz-Maschine läuft bereits auf Hochtouren, da sind die Texte weniger wichtig. Wenn das Timing der Wörter zur Musik passt, könnte mir der Sänger auch seine Einkaufsliste vorsingen und ich wäre happy damit. Er träumt halt irgendwie so in Farbe. Ist mir beim Tanzen aber auch scheißegal haha.

Der Chorus packt dann tatsächlich noch eine Schippe drauf. Ich finde diesen fetten Synthesizer, der dieses eine Lick spielt sehr charakteristisch für den Song, da er die Gesangsmelodie schön kontrastiert und Dynamik erzeugt. Die Streicher gegen Ende des Songs fand ich ziemlich interessant, da sie mich stark an Musik von Tom Misch erinnert haben, der ja in abgeschwächter Form auch schon die eine oder andere Disco-Single abgeliefert hat.

Franc Moody machen weiter. Ohne Punkt und Komma

Dream In Colour von Franc Moody macht eigentlich genau da weiter, wo das Debüt-Album Dance Mooves 2018 aufgehört hat. Es wirkt fast so, als wären die Londoner nicht mehr aufzuhalten. Als hätten sie von dem Dancing-Juice getrunken und könnten jetzt gar nicht mehr anders, als die tanzbarste Musik zu produzieren, die ich dieses Jahr bisher gehört habe. Mir gefällt die neue Single verdammt gut und eigentlich finde ich es fast etwas schade, dass der Sommer so halb rum ist, denn zu dem Sound hätte man locker noch ein paar chillige Abende haben können.

Der Song brettert ziemlich kompromisslos vorwärts und nietet dabei alle schlechten Stimmungen um. Genau so wünsche ich mir das. Saftige Basslines, das bereits erwähnte tighte Drum-Gerüst, hier und da ein paar funkige Gitarren im Hintergrund und oben drauf, der Gesang. Fantastisch.

Außerdem gibt es noch ein großartiges Musikvideo, welches von sehr talentierten Schauspielern getragen wird. Man muss sich den Clip wirklich mehrmals anschauen und dabei vor Augen führen, dass das Menschen sind, die sich da wie Maschinen bewegen. P.S.: Welche von den drei Frisuren gefällt euch am Besten?