Florence Arman über ihre Debüt-EP „Out of the Blue“

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Vor einigen Wochen haben wir sie und ihre Debüt-EP „Out of the Blue“ vorgestellt. Florence Arman gab uns in sieben wunderschönen Songs intime Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. picky Malin hat sich mit der jungen Künstlerin zusammengesetzt, um darüber zu quatschen, wie es ist, die erste EP rauszubringen, warum sie sich entschieden hat „Out of the Blue“ unter ihrem richtigen Namen zu veröffentlichen und was Florence wahrscheinlich beruflich machen würde, wenn sie sich nicht für die Musik entschieden hätte. Oh und natürlich warum ihr keine Angst vor Carbs haben solltet! 

(For english version click here!)

picky Malin:  Florence, du hast vor ein paar Wochen deine erste EP Out of the Blue rausgebracht und der Veröffentlichung wahrscheinlich sehnsüchtig entgegengefiebert. Wie denkst du jetzt darüber? Hat die Aufregung etwas nachgelassen?

Florence: Hmm, ich würde nicht sagen, dass sie nachgelassen hat. Ich denke, es ist definitiv … Es fühlt sich an wie eine riesiges To-do, das jetzt erledigt ist. Wie ein Jahr lang Arbeit, was eine Art Erleichterung ist, aber ich habe auch irgendwie das Gefühl unter Zeitdruck zu stehen. Als müssten sich die Dinge jetzt irgendwie bewegen. Ein Teil von mir möchte einfach nur einen großen Urlaub machen und die andere Hälfte sagt „Oh Panik, ich muss so schnell wie möglich mehr Musik veröffentlichen!“ (lacht)

„I’m confident with what I’m doing. I’m happy with it and that’s why I wanted to just put my name to it

picky Malin: Du hast deine Musik früher unter dem Künstlernamen klei veröffentlicht. Was hat dich dazu gebracht, das zu ändern und für die EP deinen tatsächlichen Namen zu verwenden?

Florence: Nun, unter klei habe ich eigentlich nur Features veröffentlicht. Ich habe nie wirklich meine eigene Musik herausgebracht, und als ich mich entschied, meine eigene Musik zu schreiben, war es irgendwie … alles lag mir irgendwie am Herzen und war sehr persönlich und kam nicht bloß aus einigen Schreibsessions. Die Songs habe ich alle zu Hause für mich allein geschrieben und es war einfach viel intimer für mich, und deshalb fühlte es sich an, als müsste ich die klei Sachen von meiner eigentlichen Musik unterscheiden. Und ja, mit ein bisschen Hilfe und Ermutigung von der Seite haben mir einige Leute gesagt, dass ich auch meinen richtigen Namen verwenden könnte. Und das ist etwas wovor ich lange Zeit Angst hatte, weil ich das Gefühl hatte, es gibt kein Zurück, wenn die Leute erst einmal deinen richtigen Namen kennen. Du kannst Hunderte von Projekten unter verschiedenen Namen haben und niemand wirklich… weißt du, das ist in Ordnung. Wenn dieses Projekt fehlschlägt, kannst du einfach ein anderes starten. Wenn du Lust hast etwas anderes zu machen, ist das in Ordnung. Aber sobald du deinen richtigen Namen benutzt, fühlt es sich an, als wäre das irgendwie sehr… das ist eine große Sache. Und ich war ein bisschen besorgt, aber ich dachte auch… ich weiß nicht… ich bin zuversichtlich mit dem, was ich tue. Ich bin zufrieden damit und deshalb wollte ich es einfach mit meinem Namen versehen. Und wenn ich mich für meine Musik so schäme, dann sollte ich sie vielleicht nicht veröffentlichen.

picky Malin: Stimmt das leuchtet ein. Du wolltest es also auch auf deine Musik abstimmen?

F: Ja genau. Es ist so viel persönlicher und es ist wie … das Ganze ist mehr sehr nahe. Also ja, hat das für mich einfach Sinn gemacht.

picky Malin: Aber hast du geplant, diese persönlichen Songs zu schreiben und dich deinen Zuhörern derart zu öffnen oder ist es dir einfach während des Schreibens gekommen?

Florence: Hmm… ich meine, es war irgendwie… in den letzten Jahren habe ich nur für andere Künstler geschrieben. Und seitdem ich Songs schreibe, waren sie immer ziemlich persönlich. Das Schreiben war ein Werkzeug, um durch mein tägliches Leben zu kommen und Dinge zu verarbeiten, mit denen ich zu kämpfen hatte. Das ist etwas, das ich schon immer gemacht habe und es schien mir an der Zeit, die Songs herauszubringen und zu sehen, ob sie den Leuten gefallen. Bevor sie auf SoundCloud nur verstauben, kann ich sie genauso gut veröffentlichen.

picky Malin: Gibt es einen Song auf deiner aktuellen EP, der dir am besten gefällt? Vielleicht einen, der dir besonders viel bedeutet oder auf den du besonders stolz bist?

Florence: Nein, sie sind mir alle gleich wichtig. Ich meine, sie alle halfen mir schwierige Zeiten zu überstehen…  durch Dinge, die ich durcharbeiten musste. Jeder Song ist in dieser Hinsicht etwas ganz Besonderes für mich, weil sie mir sehr geholfen haben. Und ich fand nicht, dass einer besonders brillant oder besonders schlecht ist. Ich weiß nicht, es ist einfach ein Werkzeug für mich. Und ich habe mein Bestes gegeben, damit die Songs stimmig klingen, aber ich kann nicht sagen, ob sie gut oder schlecht sind. Ich finde es wirklich schwer, sie zu beurteilen.

„Music […] was definitely something I have always grown up with and that was always in my life. So, I don’t think it will ever not be a part of my life.“

picky Malin: Du hast tatsächlich eine ziemlich musikalische Familie. Musik hat dich also sicherlich schon von klein an begleitet. Gab es für dich je einen anderen Plan, als in der Musikbranche zu arbeiten?

Florence: Nun, im Moment nicht. Aber ja es stimmt, jeder in meiner Familie macht Musik, also war sie definitiv etwas mit dem ich immer aufgewachsen bin und das immer in meinem Leben war. Ich glaube nicht, dass Musik jemals nicht ein Teil meines Lebens sein wird. Aber wenn ich keine Musik mehr machen kann, würde ich mir wahrscheinlich etwas anderes suchen. Ich weiß nicht… ich würde gerne schauspielern. Es gibt auch so einen Käseladen, in dem ich sehr gerne arbeiten würde oder in einer Eisdiele. Das könnte ich mir gut vorstellen.

picky Malin: Gute Wahl!

Florence: (lacht)

picky Malin: Dein Bruder hat dich bei deiner neuen EP sehr unterstützt. Wie war es, mit ihm zusammenzuarbeiten? Hattet ihr auch die ein oder andere hitzige Diskussion, wie es bei Geschwistern manchmal der Fall ist?

Florence: Nun eigentlich haben mir meine beiden Brüder geholfen. Mein Bruder Sebastian ist Songwriter und Produzent und hat einiges mit produziert. Und mein anderer Bruder John ist Gitarrist und spielt auf den meisten Tracks Gitarre. Er ist meine Band.

picky Malin: Das ist ziemlich cute.

Florence: Wir geraten nicht wirklich in hitzige Auseinandersetzungen oder so. Wir alle sind ziemlich chilled. Ich weiß nicht, vielleicht ist es ein bisschen langweilig.

picky Malin: Oh, überhaupt nicht. (lacht)

„I’m not planning on going anywhere anytime soon!“

picky Malin: Was können wir in naher Zukunft von dir erwarten, da deine EP endlich raus ist? Hast du bereits einige neue Projekte im Kopf oder in Aussicht?

Florence: Ja, es wird einfach mehr aus der Richtung kommen. Ich habe den Lockdown wirklich genutzt, um viel neue Musik zu schreiben. Also ja, es kommt noch viel mehr! Ich habe nicht vor, in absehbarer Zeit irgendwohin zu gehen. Also gibt es einfach mehr Songs, denke ich (lacht), und endlich Gigs.

picky Malin: Dann können wir ja noch sehr gespannt sein! Florence, ich möchte mich ganz herzlich bei dir für deine Zeit bedanken. Und zum Abschluss unseres Interviews möchte ich dir gerne einen Blank Space geben. Gibt es etwas, das du unseren Lesern vielleicht noch mitteilen möchtest?

Florence: Ohh interessant… ähm… ich weiß es nicht. Als Erstes dachte ich: Habt keine Angst vor Carbs!

picky Malin: Ähmm… Okay (lacht)

Florence: Vielleicht esse ich zu viel Pasta und Schokoladencroissants, und ich weiß nicht, ob das für jemanden eine wertvolle Information ist, weil ich weiß, dass es sehr ungesund ist. Im Moment sind alle so wie… ach, das stört mich im Moment sehr, weil ich viele wirklich gesunde Freunde habe und ja… (lacht) Hört nicht auf eure gesunden Freunde und macht einfach, was sich gut anfühlt!

picky Malin: Das ist eine wirklich schöne Aussage!

Florence: Ja vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Sorry für die komische letzte Antwort! (lacht)